Ich habe oft mit Klienten zu tun, die sehen vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Sie haben eine nicht enden wollende Liste mit Herausforderungen, Aufgaben und Problemen – glauben sie. Meistens stellt sich heraus, dass die Liste nicht länger als die von anderen Menschen ist. Meistens fehlt das konsequente Auseinandersetzen mit dem Problem selbst. Dabei gibt es einfache Technik von Arnold und Clifford Lazarus wie Herausforderungen gezielt angegangen werden:
1) Zuerst erstellen wir eine Liste mit sämtlichen Herausforderungen, mit denen die Klienten konfrontiert sind. Dann gilt es, die Herausforderung oder die Aufgabe zu suchen, welche als erstes gelöst werden soll.
2) Nun wird die Aufgabe in sämtlichen Details beschrieben, inklusive den Punkten, die zu schaffen machen, die so richtig auf dem Magen liegen.
3) Jetzt geht’s auf die Suche: Welche Lösungen oder Wege gibt es? Was kann ich? Wer kann helfen? Was ist zielführend? Der ganze Range an Lösungsmöglichkeiten wird aufgeschrieben – soviele wie möglich, wie in einem Brainstorming (noch) unbewertet. Je zahlreicher die Einfälle, umso grösser die Chance, dass ein paar gute darunter sind.
4) Es folgt die Bewertung jedes Lösungsansatzes: Ist er realistisch? Welche Vorteile bietet er? Wann kann ich starten? Was spricht dagegen? Etc. Die Lösungsstrategie, welche am besten abschneidet wird gewählt und die konkreten Schritte (wann, was, wo, mit wem) definiert.
5) Jetzt werden die konkreten Schritte der gewählten Lösung in die Wege geleitet.
6) Die Wirksamkeit der gewählten Schritte wird laufend beurteilt. Führt der Weg ins Abseits, geht es zurück zu Punkt 4, es kommt der zweitbeste Lösungsansatz zum Zug. Sind keine brauchbaren Lösungen mehr vorhanden, macht es Sinn Punkt drei noch einmal aufzugreifen und nach neuen Ansätzen zu suchen. Die bereits gemachten Erfahrungen geben hier vermutlich neue Impulse.
Entscheidend ist, dass der Prozess am Laufen gehalten wird und die Herausforderung wegen vermeintlich fehlenden Lösungen auf die lange Bank geschoben wird.