Sacha Johann

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Ich bin zu alt dafür – Tatsache oder Ausrede?

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«Die Sinnhaftigkeit finden, in dem was ich tue? Was bringt’s noch, ich gehe eh in 15 Jahren in Pension.» «Eine berufliche Veränderung? Vor ein paar Jahren ja, aber jetzt bin ich zu alt dafür.» «Ich habe das schon immer so gemacht, ich bin zu alt mir was Neues anzueignen». «Wäre ich nicht zu alt dafür, würde ich das noch in Angriff nehmen». Das höre ich immer wieder von meinen Life- oder Business Coaching Klientinnen und Klienten.

Foto: NICOLE SEPP PHOTOGRAPHY

Kennen Sie diese Aussagen? Hand aufs Herz. Könnte die eine oder andere auch von Ihnen sein? Fühlen Sie sich auch manchmal «zu alt»? Dann lesen Sie mal folgende Geschichten:

Myrtha Lütolf, 62, arbeitete jahrelang für eine weltweit tätige Unternehmung. Dieses Jahr ging sie in Frührente und plant im Spätsommer einen kompletten Relaunch ihres Yoga-Studios www.brambergyoga.ch, welches sie seit über 20 Jahren als zweites Standbein betreibt.

Paulo di Giusto, 40, berät Kader im Bausektor wenn es um Themen Stressbewältigung, Achtsamkeit und Balance geht. Seit diesem Jahr setzt er zudem mit seiner Geschäftspartnerin «makeit-tiny» um. Mit ihrem Startup bauen sie Bauwagen in Häuser auf Rädern um. Und das fast ausschliesslich mit Materialien die sich bereits im Kreislauf befinden: www.makeit-tiny.com

Führungskräftetrainer und Coach Roland Kopp-Wichmann, 72, stieg im Jahr 2020 Corona bedingt von einem Tag auf den andern vom Präsenzcoaching und Präsenzseminaren auf reine Online-Lösungen um. Mit durchschlagendem Erfolg: www.kopp-wichmann.de

Sport und ein gesunder Lebensstil waren schon immer die Leidenschaft von Simone Dorizzi, 44.  Seit zwei Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit diesem Thema und setzt den Fokus auf Menschen über 40.  Mit ihrer Kombination aus bedarfsorientierter Ernährung (BoE), einem persönlichen Trainingsplan und Trainingsbegleitung  bringt sie nun die Generation X in Form: www.simone-dorizzi.ch

Nadine Jaun, 44, folgte den Ansichten und Empfehlungen ihres Umfeldes für einen sicheren, soliden Job. Vor drei Jahren hat sie erkannt, dass ihr das Gefühl der Erfüllung fehlt und entschied sich für einen neuen Weg. Heute begleitet Sie Menschen auf dem Weg für mehr Klarheit, mehr Lebensfreude und mehr Erfüllung in ihrem Leben mit der LeichtMacherei als Life & Business Coach. www.nadinejaun.ch     

Foto: Schweiz Tourismus / Lorenz Richard

2019 hat Francoise Stahel mit 81 Jahren als älteste Teilnehmerin den Engadin Skimarathon beendet. 

Diese Menschen, unterschiedlicher Herkunft und Alters haben etwas gemeinsam: Sie haben sich nicht zu alt dafür gefühlt, sich zu verändern, sich weiterzuentwickeln, sich neu zu erfinden und ambitionierte Ziele in die Tat umzusetzen. Sie haben sich nicht einfach dem Schicksal ausgesetzt. Sie haben etwas bewegt.

Lebensmitte erreicht – ein guter Zeitpunkt um Bilanz zu ziehen

Sind Sie zwischen 40 und 50 Jahre alt, dann haben Sie Ihre Lebensmitte erreicht. Viele Menschen erkennen ihr Potential oder ihre ganz persönliche Sinnhaftigkeit erst spät. Vor allem die Generation X und die frühe Generation Y haben sich noch aufgrund von gut gemeinten Empfehlungen oder aus Tradition für einen Beruf entschieden. Dabei haben sie sich oft jahrelang keine Gedanken darüber gemacht, dass dieser Job vielleicht gar nicht ihrer Persönlichkeit entspricht. Und dann, in der Mitte des Lebens, kommen Fragen hoch:

«Erfüllt mich das, was ich mache? «
«Will ich das überhaupt noch? «
«Habe ich mein Potential wirklich ausgeschöpft? «
«Welches sind meine wirklichen Antreiber?»
«War es das oder kommt noch was? «

Dann ist es Zeit, Bilanz zu ziehen. Haben sich Ihre Erwartungen und Ziele in privater und beruflicher Hinsicht erfüllt? Noch wichtiger: Stimmt der Weg auch noch für die kommenden Jahre? Oder gibt es noch etwas, das Sie immer wieder zurückgestellt haben und noch in die Tat umsetzen wollen? Oder spüren Sie ganz einfach, dass da noch was geht, wissen aber nicht genau, was das sein könnte?

Hand aufs Herz: Wie oft haben Sie beim Lesen dieser Zeilen einen positiven Impuls verspürt? Und wie oft haben Sie diesen Impuls mit dem Argument «Ich bin zu alt dafür» wieder pulverisiert?

Ich bin jetzt 49 Jahre alt und auch ich höre sie immer wieder, diese innere Stimme, die mich mit dem Argument, «du bist zu alt» davon abbringen will, etwas anzupacken oder zu verändern. Das Argument scheint im ersten Moment plausibel und die Versuchung, es gelten zu lassen, ist gross. Ich habe es mir jedoch zur Angewohnheit gemacht, dieses Votum erst einmal auf der Seitenlinie zu platzieren. Dann stelle ich mir Fragen wie:

  • Ist das Vorhaben realistisch und erreichbar?

  • Bin ich zu alt dafür?

  • Macht es Sinn?

  • Welches ist der Nutzen für mich und für andere?

  • Entspricht es meinen oder fremden Erwartungen?

Dieses kurze Timeout ist in den meisten Fällen sehr aufschlussreich. Unser Gehirn hasst nämlich Neues und Veränderungen und schickt uns vielfach spontane Antworten, die dazu führen, dass wir so weitermachen wie bisher. Da kommt die vermeintliche Altersguillotine gerade recht. Und seien wir ehrlich: Zu alt? Echt jetzt? Tief in uns wissen wir, dass es eine Ausrede ist. Weil wir Angst haben, weil wir zu bequem sind. Oder weil wir uns ganz einfach im Aushaltemodus befinden und eine Rechtfertigung suchen, die Komfortzone nicht zu verlassen… Ganz nach dem Zitat des Schriftstellers Willy Meurer:

Wer etwas will, findet Wege, wer etwas nicht will, findet Gründe.

Dabei: Noch nie war die Zeit besser, mit dem Reisebus des Lebens einen Boxenstopp zu machen und zu überprüfen, ob der aktuelle Kurs noch der Richtige ist. Das Gefüge auf dieser Welt hat sich in einer unglaublichen Geschwindigkeit verändert. Neue Arbeitsmodelle, -prozesse und -strukturen werden die Folge sein. Wir hatten in den vergangenen 12 Monaten Zeit, um über uns selbst nachzudenken. Nun ist es an der Zeit, den Gedanken Taten folgen zu lassen. Es gibt keinen wirklichen Grund, sich nicht einmal über die eigene Situation und das, was noch kommen mag, Gedanken zu machen. Das Resultat kann die Bestätigung sein, dass der eingeschlagene Kurs der richtige ist. Oder aber, dass die Zeit reif ist, eine Kursanpassung oder einen Neuanfang ins Auge zu fassen. Das muss nicht immer heissen, dass Sie alles Bisherige auf den Kopf stellen. Es können auch kleine, allgemein verträgliche Schritte sein. Aber Sie müssen zuerst herausfinden, wo Sie aktuell überhaupt stehen und wie Ihre Zukunft aussehen soll. Machen Sie für sich diesen ersten Schritt.

Sind Sie noch unsicher? Vielleicht hilft Ihnen dazu die folgende Übung, welche ich in Anlehnung an das Tool «Leben oder Tod» aus dem Buch «The Tools» von Phil Stutz und Barry Michels anwende:

Leben oder Tod
Stellen Sie sich vor, Sie könnten in die ferne Zukunft schauen. Sehen Sie sich selbst auf dem Totenbett. Dieses alte Ich weiss, wie entscheidend das Jetzt ist, denn seine Zeit ist abgelaufen.

Sie erleben mit, wie es sich im Bett aufrichtet und Sie bittet oder vielleicht sogar anschreit, den gegenwärtigen Augenblick nicht zu verschwenden. Die Chance zu nutzen, Ihrem Leben möglicherweise eine neue Richtung zu geben. Vielleicht wird Sie eine tiefe, geheime Angst darüber beschleichen, dass Sie Ihre Zukunft mit einer Ausrede vergeuden werden.

Sie können dieses Tool auch in anderen Situationen anwenden. Vor allem dann, wenn Sie in Gefahr laufen, für Themen, die Ihnen eigentlich wichtig sind, den Antrieb zu verlieren: «Leben oder Tod» kann Ihr Mittel sein, um wieder auf Kurs zu kommen. Probieren Sie es aus und berichten Sie mir von Ihren Erfahrungen.

Mit der SINN-Formel zu Ihrem Warum
Oder nehmen Sie direkt mit mir Kontakt auf und wir machen diese Standortbestimmung gemeinsam. Mit der SINN-Formel finden Sie Ihr Warum. In vier Schritten erläutern wir Ihren Standpunkt, überprüfen Ihre Innere Haltung und setzen gemeinsam Ihre Prioritäten. Sie erkennen den Nutzen, den Sie für sich und Ihr Umfeld schaffen wollen. Und wir erarbeiten ambitionierte Ziele und zeichnen inspirierende und nachhaltige Lösungswege auf.

Wollen Sie mehr darüber erfahren? Buchen Sie jetzt ihr kostenloses Strategiegespräch. Oder nehmen Sie jetzt mit mir Kontakt auf.