Life & Business Coaching

Coaching Insights

Erhalten Sie Einsichten in die verschiedenen Themen, an welchen ich in meinen Life-, Business und Teamcoachings mit meinen Klientinnen und Klienten arbeite.

Hier erhalten Sie einen Schulterblick wie ich in Einzel- und Teamcoachings mit meinen Klientinnen und Klienten arbeite. Fallgeschichten sind bewusst verfremdet um Rückschlüsse zu vermeiden und um die Vertraulichkeit zu wahren.

Zudem erhalten Sie Einblicke in das Leben, Denken und Handeln von interessanten Persönlichkeiten, die ihren Weg gehen und etwas bewegen wollen.

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Oftmals stecken Menschen nach ein paar Jahren im Job in der Routinefalle fest oder sie üben eine Tätigkeit aus, die sie nicht mehr fordert oder erfüllt. Dann braucht es eine Alternative zum drögen Arbeitsalltag. Diese zu finden und es dann auch umzusetzen ist nicht immer einfach…

Viele Menschen machen aber den berühmten ersten Schritt erst gar nicht. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • „Keine Zeit“

  • „Das kann ich nicht“

  • „Ich bin zu alt dafür“

  • „Das funktioniert doch nie“

  • „Mir fehlt das Geld“

  • „Ich habe doch noch andere Verpflichtungen“

  • „Das bringe ich neben all den Sachen, die ich sonst so mache, nie unter einen Hut“

  • „Ist bestimmt nur eine Phase, die vorüber geht.“

Dabei haben wir doch schon oft erlebt, dass aus einer simplen Idee etwas Grosses geworden ist …

„Mir fehlt schlicht die Zeit dazu.“

Das war zum Beispiel das Argument einer Klientin, die nach einem Seminar zu mir ins Personal Coaching kam…

Sie hatte jahrelang ein Kommunikationsteam eines internationalen Konzerns geführt. Bei der letzten Umstrukturierung wurde dieses aufgelöst. Ihr wurde eine neue Tätigkeit am Konzernhauptsitz angeboten. Der neue Job war mit grossen Umstellungen für sie verbunden. Früher war sie in diversen Projekten involviert, die nach einigen Monaten endeten. Zudem war sie viel auf Reisen. Diese Tätigkeit verlangte viel von ihr ab. Manchmal auch in der Freizeit und an den Wochenenden. Aber sie liebte ihren abwechslungsreichen Job und ging voll in ihm auf.

Nun war sie dafür verantwortlich, Prozesse zu überprüfen, Optimierungen zu evaluieren und in die Wege zu leiten. Nicht wirklich die Tätigkeit, die zuoberst auf ihrer Wunschliste stand. Sie arbeitete allein, ohne Team. Hinzu kam, dass ihre Resultate meist Veränderungen für die Betroffenen zur Folge hatten. So machte sie sich unter den Kolleginnen und Kollegen nicht nur Freunde. Dass ihr die Vorgesetzten oftmals die nötigen Ressourcen für die Umsetzung ihrer Arbeit verweigerten, war frustrierend.

Sie fühlte sich nicht gefordert, die Abwechslung, die Leidenschaft und auch die Anerkennung fehlten ihr. Die Situation belastete sie mehr und mehr. Wenn sie ihr Büro betrat, fühlte sich das für sie an, als ob sie von einem Sauger in einen luftleeren Raum ohne Energie gezogen wurde. Am Abend war sie meist müde und abgekämpft, obwohl sie weit weniger ihrer Ressourcen investieren musste als früher.

Auf die Frage, warum sie denn nicht einfach den Job wechsle antwortete Sie:

“Ich bin 48, glauben Sie, der Markt wartet auf mich? Ausserdem habe ich soeben mit meinem Partner ein Haus gekauft, da gehe ich nicht das Risiko ein, in finanzielle Schieflage zu geraten. Zudem fühle ich mich der Unternehmung nach wie vor verbunden.”
“Dann halten Sie die Situation doch ganz einfach aus”, war meine leicht provozierende Aussage.
“Könnte ich, ist aber auch nicht mein Ding” war ihre knappe Antwort.
“Gibt es denn etwas, das Sie in Ihrer Freizeit tun, das Sie mit Freude erfüllt und Ihnen einen Ausgleich schaffen würde. Eine neue Leidenschaft, für die Sie brennen können. Etwas, worauf sie sich nach dem monotonen Alltag freuen?” war meine nächste Frage.

Sie erzählte mir, dass sie sich für Genealogie interessiere und mit grosser Leidenschaft den Stammbaum ihrer Familie erforscht und grafisch aufgezeichnet hatte. Die Recherche und das Eintauchen in die Vergangenheit faszinierten sie. Freunde und Verwandte, denen sie das Resultat gezeigt hatte, waren begeistert. Ein Onkel fragte sie, ob sie seinen familiären Ast weiterverfolgen wollte. Eine gute Freundin bat sie, den Stammbaum ihrer Familie aufzuzeichnen – sie wollte diesen ihrem Vater zum Geburtstag schenken. Meine Klientin nahm diese beiden „Aufträge“ an und machte sich mit viel Hingabe an die Arbeit. Ein paar Wochen später lieferte sie; die Empfänger waren begeistert, und auch die Menschen, welchen sie die Werke meiner Klientin zeigten. Es entstanden weitere Nachfragen. Meine Klientin war von dem Gedanken angetan, auch diese anzunehmen. Nun entsteht ein Stammbaum nicht einfach so in 30 Minuten. Obwohl es im Internet viel Informationen und es verschiedene Programme zur Aufzeichnung gibt, nimmt ein einfaches Projekt für Recherche und Fertigstellung schon 6-10 Stunden in Anspruch.

Also mussten wir ihr Zeit verschaffen.

Mit der Zeitrechnung ist es wie mit einem Schrank. Irgendwann ist er voll. Wenn etwas Neues rein soll, muss Platz geschaffen werden. Entweder man räumt die Tablare neu ein oder man trennt sich von etwas. Nun ist das bei Dingen etwas einfacher: Wenn man ein Teil mehr als 12 Monate nicht benutzt hat, wird es verschenkt, verkauft oder geschrottet. Mit den Aufgaben und Tätigkeiten im Leben ist das scheinbar etwas komplizierter. Ist es das wirklich oder muss man sich einfach die richtigen Fragen stellen?

Wir machten uns daran, eine Liste mit all den Dingen zu erstellen, welche die Zeit meiner Klientin in Anspruch nahmen - vom einfachen Tagesablauf über die Wochen- zur Monatsübersicht. Wir begannen eine Art Zeitbuchhaltung zu erstellen. Wo wir Aufwand reduzierten, investierten wir die gewonnene Zeit in ihr Projekt. So erzielten wir folgende Resultate:

1.) Früher aufstehen
Da sie ein Morgenmensch ist, beschloss sie, eine Stunde früher aufzustehen und zu recherchieren und aufzuzeichnen.
Zeitgewinn: 5 x 1 Stunde = 5 Stunden/Woche

2.) Zeitfresser im Job identifizieren und beseitigen
Sie begann einen Tagesplan mit sämtlichen planbaren Tätigkeiten zu erstellen. Dadurch stellte sie fest, dass sie Aufgaben und Meetings bündeln und dadurch Zeit gewinnen konnte. Im Schnitt sparte sie so rund 30 Minuten pro Tag.
Zeitgewinn: 5x30 Minuten = 2.5 Stunden/Woche

3.) Mittagspause
Anstelle fünf Mal ass sie nur noch zwei Mal pro Woche in der Kantine. An drei Tagen machte sie eine kurze Pause von 30 Minuten und ass einen Snack. 30 Minuten setzte sie wieder für ihr Hobby ein oder sie ging früher nach Hause.
Zeitgewinn: 5 x 30 Minuten = 2.5 Stunden/Woche

4.) Am Abend
Wenn sie nach Hause kam, schaute sie nach dem Abendessen weniger fern und entschloss sich, an drei Abenden zugunsten ihrer neuen Leidenschaft ganz darauf zu verzichten.
Zeitgewinn: 3x2 Stunden = 6 Stunden/Woche

Schon hatte sie 16 Stunden pro Woche, die ihr zur Verfügung standen.

Dann nahmen wir ihr Privatleben unter die Lupe: Obwohl sie früher viel unterwegs gewesen war, hatte sie sämtliche Arbeiten in und um ihr Haus selber erledigt. Dann gab es die wöchentliche Yogalektion. Und natürlich wollte Sie auch ihre Partnerschaft und ihren Freundeskreis weiterhin pflegen.

Als Erstes beschloss sie, eine Putzfrau einzustellen. Dann fand sie einen pensionierten Hobbygärtner, der ihr für ein faires Entgelt den Garten in Schuss hielt. Beim Yoga, ihrer Partnerschaft und ihrem Freundeskreis wollte sie keine Abstriche machen. Trotzdem konnten wir wieder 4-6 Stunden pro Woche auf das Zeitkonto verbuchen.

Am Ende hatte sie bis zu 22 Stunden pro Woche gewonnen.

Diese Zeit setzte sie gezielt für ihre wachsende Nebentätigkeit ein. Dadurch, dass sie am Morgen und manchmal auch über Mittag an ihrer neuen Leidenschaft arbeitete, schaffte sie sich eine willkommene Abwechslung innerhalb ihres Tagesablaufs.

Die Nachfrage nahm mit der Zeit mehr und mehr zu. In der Zwischenzeit nimmt sie auch von Fremden Aufträge entgegen, die sie verrechnet. Ich verfolge gespannt, was noch alles passieren wird.


Wenn es Ihnen ähnlich geht wie meiner Klientin oder wenn Sie ein anderes
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