Life & Business Coaching

Coaching Insights

Erhalten Sie Einsichten in die verschiedenen Themen, an welchen ich in meinen Life-, Business und Teamcoachings mit meinen Klientinnen und Klienten arbeite.

Hier erhalten Sie einen Schulterblick wie ich in Einzel- und Teamcoachings mit meinen Klientinnen und Klienten arbeite. Fallgeschichten sind bewusst verfremdet um Rückschlüsse zu vermeiden und um die Vertraulichkeit zu wahren.

Zudem erhalten Sie Einblicke in das Leben, Denken und Handeln von interessanten Persönlichkeiten, die ihren Weg gehen und etwas bewegen wollen.

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“ICH BIN GENUG” - WIE SIE BELASTENDE ÜBERZEUGUNGEN HINTER SICH LASSEN

 
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Eine Klientin, 41 Jahre, verheiratet und Mutter von zwei schulpflichtigen Kindern, hatte einen Termin für ein Personal Coaching vereinbart, weil sie sich zunehmend gestresst fühlte und befürchtete, aufgrund ihrer Mehrfachbelastung die Kontrolle zu verlieren.

Sie arbeitete an drei Tagen als Architektin. Ihre Eltern und die Schwiegereltern kümmerten sich an je einem Tag um die Kinder. Am dritten Tag machte sie Home Office. Wenn sich die Arbeit häufte, sass sie jedoch oft bis spät in der Nacht oder am Wochenende vor dem PC.

Die Familie war ihr wichtig. Schule und Hobbys der Kinder nahmen einen grossen Teil ihrer Ressourcen in Anspruch. Sie wollte trotz Job für die Familie da sein und versuchte Bedürfnissen und Wünschen wann immer möglich zu entsprechen.

Dann gab es noch den Elternverein der Gemeinde und eine gemeinnützige Institution, in welchen sie im Vorstand war. An beiden Orten nahm sie immer wieder zusätzliche Ämter an. Wenn es etwas zu tun gab, sagte sie selten Nein.

Dies alles funktionierte, wenn alles wie geplant ablief. Wenn aber irgendetwas Unvorhergesehenes dazwischen kam, brannte es an allen Ecken und Enden und ihr Mann, ihre Eltern und Schwiegereltern mussten aushelfen.

Sacha Johann Personal- & Teamcoaching

Blick in die Vergangenheit
Als ich sie nach dem Grund für ihr Engagement fragte, meinte sie, dass es sie erfülle und sie nicht untätig sein könne, das sei schon in ihrer Familie so gewesen. Ihre Eltern stammten aus einfachen Verhältnissen. “In der Freizeit engagierten sie sich in verschiedenen Vereinen. „Es war ihnen immer wichtig, etwas zu tun. Es tat ihnen gut, Anerkennung zu erhalten“, sagte meine Klientin. Ihr Bruder und sie waren von klein auf in die Aktivitäten der Eltern eingespannt.

Der Erfolg ihrer Kinder war ihren Eltern wichtig. Schulnoten wurden kritisch analysiert und es kam meistens die Bemerkung, dass das nächste Mal sicher eine noch bessere Note drin liege. Das Streben nach Maxime galt auch für die Freizeit. Wenn meine Klientin nach einem Schwimmwettkampf eine Medaille nach Hause brachte, war der Tenor meist wie schade es doch sei, dass sie ganz knapp Gold verpasst hätte. Ihre Eltern sahen das als Ansporn; für meine Klientin war es jedoch belastend, dass sie es offenbar nie schaffte, die Eltern wirklich zufriedenzustellen. „Meine Eltern waren immer darum bemüht, dass mein Bruder und ich nicht “abhoben”. Sie lobten uns für unsere Erfolge, aber eben immer mit der Bemerkung, dass eben noch mehr zu erreichen sei. Vermutlich hatten meine Eltern das Gefühl, dass sie so bei uns noch mehr Energie freisetzen könnten und dass uns ihre Worte motivieren. In Wahrheit hatte ich einfach immer das Gefühl, dass ich nie genügte.“

Die Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit liessen bei ihr die innere Überzeugung wachsen, dass sie nie genügen könnte. Nicht ihrer Familie, nicht ihrem Partner, nicht mal sich selbst. Immer noch mehr und noch mehr zu leisten war ihr eigentlicher Schutzmechanismus, um nicht erleben zu müssen, dass sie jemanden enttäuschte oder irgendwelche Erwartungen nicht erfüllt hatte.

Ihr Mann, der sie anfänglich immer für ihr Engagement bewundert hatte, reagierte immer mehr mit Unverständnis, wenn sie auf der einen Seite gestresst und erschöpft war und sich beklagte, dass sie keine Zeit für sich habe – auf der anderen Seite aber wieder Amt oder eine weitere Aufgabe annahm. Belastend war auch der Umstand, dass sie keine Geduld mit den Kindern hatte und ihr zunehmend, trotz Putzfrau, auch noch der Haushalt über den Kopf zu wachsen schien. Da gab es in den Augen meiner Klientin auch immer irgendetwas zu tun…

Magic Moment
Oftmals brauchen Menschen ein einschneidendes Erlebnis um sich bewusst zu werden, dass sie etwas ändern müssten. Bei meiner Klientin waren es gleich zwei: Der Moment, als ihr ihre beste Freundin den Spiegel vorhielt: „Wann hast du eigentlich das letzte Mal gelacht? Wo ist meine beste Freundin, mit der ich immer so viel Spass hatte? Ich erkenne dich nicht wieder…” und, als sie vergass ihren Sohn vom Training abzuholen. Da sie nicht erreichbar war, kontaktierte der Leiter ihren Mann, der ein Meeting verlassen musste um ihn abzuholen. Daraufhin entschloss sich meine Klientin Unterstützung zu suchen.

Zuerst ging es darum, dass sie sich eingehend mit der Überzeugung “Ich bin nicht gut genug” auseinandersetzte und in einem weiteren Schritt Ballast abwerfen und mehr Raum für sich schaffen konnte.

Die innere Überzeugung ins Positive umkehren
Erlebnisse können nicht ungeschehen gemacht werden. Die Überzeugungen, die sich jedoch dadurch aufbauen, können aufgelöst und ins Positive umgekehrt werden. Das funktioniert nicht einfach durch positives Denken und dem Willen (auch wenn er noch so stark ist), der inneren Überzeugung jeglichen Platz zu nehmen.

Man muss sich zuerst mit der Limitierung selbst auseinandersetzen:
·         Woher kommt diese Überzeugung, was oder welche Erfahrungen bilden die Basis dafür?
·         Ist sie überhaupt richtig?
·         Warum und wie limitiert sie mich?
·         Was empfinde ich dabei?

Danach richtet sich der Blick nach vorne:
·         Wie wird mein weiteres Leben verlaufen, wenn ich weiterhin an meiner Überzeugung festhalte?
·         Was sind die Konsequenzen, wenn ich an daran festhalte?

Dann wird die Zukunft skizziert und eine neue Grundhaltung formuliert:
·         Welche Vorteile hat es, wenn ich diese Überzeugung loslasse?
·         Wie fühlt es sich an, wenn ich sie loslasse?
·         Kann ich sie loslassen?
·         Will ich sie loslassen?
·         Wann will ich sie loslassen?
·         Wie lautet die neue/positive Formulierung?

Im Fall meiner Klientin war das der ganz einfache Satz «Ich bin genug». Diese neue Überzeugung und die damit verbundenen positiven Gefühle der Befreiung hielt sie sich immer wieder vor Augen und konnte so mit der Zeit ihr neues Selbstbild erfolgreich verankern.

Sacha Johann Personal- & Teamcoaching

Ballast abwerfen
Der geänderten Grundhaltung müssen jedoch auch Taten folgen. Nach diesem Prozess erarbeiteten wir gemeinsam einen Plan, wie sie ihr voll bepacktes Leben entschlacken konnte. In der Folge löste sie sich von diversen Verpflichtungen und gewann so wieder Zeit und Ressourcen.

Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass eine Veränderung auf der einen Seite durch klar definierte Massnahmen erfolgreich umgesetzt werden kann. Allerdings ist die mentale Einstellung mit entscheidend dafür, dass die gewählten Schritte auch nachhaltig umgesetzt werden. In meinen Coachings und Seminaren arbeite ich mit meinen Klientinnen und Klienten genau an dieser Kombination.


Haben auch Sie eine limitierende Überzeugung, die Sie verändern wollen? Oder gibt es eine Herausforderung in Ihrem
privaten oder beruflichen Umfeld, die Sie schon länger beschäftigt? Kontaktieren Sie mich, wir finden gemeinsam die Antwort und die passende Lösung dazu.