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WELCHEN COACH HÄTTENS DENN GERN? SO FINDEN SIE IHN

Die Menschen machen sich immer mehr über ihre persönliche oder berufliche Situation Gedanken. Viele suchen sich dann für ihre Weiterentwicklung einen Coach. Doch: Die Auswahl ist gross, die Themen ebenfalls. Hier ein paar Punkte, die Sie bei der Suche beachten können.

 

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Die Menschen machen sich immer mehr über ihre persönliche oder berufliche Situation Gedanken – Schnelllebigkeit und Stress zum Trotz. Oder gerade deswegen. Von konkreten privaten oder beruflichen Herausforderungen bis hin zu sogenannten Problemdelikatessen: Die Auswahl ist gross, die Themen ebenfalls.

Diese Entwicklung bringt es mit sich, dass Sie für fast jedes Thema einen Coach konsultieren können.  Neben den bekannten Life- und Business-Coaching-Profilen gibt es mittlerweile auch Flirt Coaches, Engel Coaches, Technologie Coaches, Tier Coaches oder Trauer Coaches. Bezüglich Tools und Methoden sind ebenfalls keine Grenzen gesetzt. Da gibt es Coachings mit Hunden, Pferden, ja sogar Lamas und Wölfen, Safari Coaching, Outdoor Coaching etc. Die Liste kann beliebig erweitert werden und fast jeder Coach hat mit seinen Themen und Methoden seine oder ihre Berechtigung.

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Die Vielfalt erinnert schon fast an Robert Lembkes «Heiteres Beruferaten».

Wie finden Sie nun den richtigen Coach für Ihr ganz persönliches Thema? Ganz wichtig vorweg: Coaching ist nicht gleich Psychotherapie. Die Klientinnen und Klienten eines Coaches sind psychisch gesund. Sie reflektieren ihr Verhalten und führen gewünschte Veränderungen selbst herbei. Der Coach begleitet diesen Prozess zukunftsgerichtet an der Seitenlinie und führt die Klientinnen und Klienten zu Erkenntnissen, die diese für ihre Weiterentwicklung benötigen.

Hier noch ein paar weitere Punkte, auf die Sie achten sollten, wenn Sie einen Coach suchen:

Welches ist Ihr Thema?
Ist es beruflicher oder persönlicher Natur? Wofür suchen Sie selbst erfolglos nach einer Antwort oder Lösung? Was brauchen Sie genau, um diese zu erhalten? Wenn Sie Ihre Herausforderung genau kennen, wissen Sie auch, welchen Coach Sie benötigen.

Lesen Sie die Vita des Coaches
Es kann hilfreich sein, wenn der Coach den Weg, den Sie einschlagen wollen, schon gegangen ist. Das Verständnis für Ihr Thema ist grösser, da er oder sie selbst schon Erfahrung damit gemacht hat und weiss, wie Sie zielführend Lösungen finden können.

Ich bin Coach und Trainer für Menschen und Organisationen, welche ihre aktuelle Situation reflektieren und sich weiterentwickeln wollen. Warum kann ich das? Ich habe selbst solche Situationen als Angestellter und später als Unternehmer erlebt. Ich hatte Erfolge und Rückschläge auf meinem Weg. Den Weg, auf den sich meine Klientinnen und Klienten machen, bin ich schon ein paar Mal in meinem Leben gegangen. Ich kenne aus Erfahrung die Chancen, aber auch die Risiken. Aufgrund meiner Erfahrungen habe ich den PERFORMANCE PASSION PROFIT PROZESS entwickelt, den ich in 1:1 und Teamcoachings anwende. Er wiederspiegelt die Schritte, die ich von der Definition meiner eigenen Werte über die Standortbestimmung bis hin zum Umsetzungsplan gemacht habe.

Machen Sie sich ein erstes eigenes Bild
Der erste Eindruck zählt – hier hilft schon mal das Web. Spricht Sie sein oder ihr Auftritt an? Passen die Aussagen, die Botschaften? Erhalten Sie erste Einblicke in seine oder ihre Arbeitsweise? Zum Beispiel durch einen Blog? Wenn Sie hier erste Unsicherheiten oder gar Störfaktoren erkennen, lassen Sie es sein. Es ist wie bei einer Beziehung: Das, was von Anfang an stört, stört immer wieder.

Überprüfen Sie die Angebotspalette
Deckt der Coach ein bestimmtes Thema ab oder ist er ein Coach für alle Fälle? Sie entscheiden selbst. Wenn ich mich coachen liess, habe ich jeweils jemanden gesucht, der oder die ein ganz bestimmtes Thema oder Gebiet abdeckt und darauf auch seinen Fokus und seine Expertise ausrichtet.

Ich mache Life- und Business Coachings und führe Seminare und Trainings zu diesen Themen durch. Punkt. Gerade beim Thema Life Coaching muss ich immer wieder Anfragen ablehnen. Wenn Sie zum Beispiel eine Blockade verspüren, Sie von limitierenden Überzeugungen aufgehalten werden, Ihr Gleichgewicht suchen oder vor einer Entscheidung stehen: Dann sind Sie bei mir richtig. Bei psychopathologischen Themen endet mein Arbeitsradius. Ein schlimmes Trauma aus der Kindheit, Depressionen, Essstörungen etc. – dafür gibt es Experten und diesen weise ich die anfragende Person dann auch zu. Auch wenn ich im Rahmen eines Coachings den Bedarf oder den Wunsch des Klienten nach einem Experten verspüre, ziehe ich diesen ebenfalls bei oder weise ihm den Klienten für eine Therapie zu.

Führen Sie ein erstes Gespräch
Wenn der erste Augenschein passt, kann ein unverbindliches Gespräch zusätzliche Sicherheit geben. Ihnen wie auch dem Coach selbst. Danach können Sie immer noch entscheiden, ob Sie mit ihm oder ihr arbeiten wollen. Fragen Sie allenfalls nach Referenzen, die Sie für Ihre absolute Sicherheit kontaktieren dürfen. Vor allem im Corporate Bereich ist das vielfach sogar die Regel.

Ich führe diese Gespräche in den meisten Fällen am Telefon durch. Das ist auf jeden Fall aufschlussreich und erspart meinen Klienten die Zeit für die An- und Rückfahrt. In diesem Gespräch stelle ich viele Fragen und erkläre das Vorgehen und meine Arbeitsweise. Danach entscheiden beide Seiten, ob eine Zusammenarbeit Sinn macht. Ist dies der Fall, erhalten meine Klientinnen und Klienten im Vorfeld ein Vorbereitungsblatt, in welchem sie sich noch einmal vertieft mit ihrem Thema auseinandersetzen. Dieses senden sie mir vor unserer ersten Sitzung beantwortet zurück, damit auch ich mich optimal vorbereiten kann.

Also, wenn Sie diese Punkte beachten, sollte einem erfolgreichen Coaching oder Training nichts mehr im Weg stehen. Vereinbaren Sie mit Ihrem Coach, bis wann Ihr Ziel erreicht sein soll, halten Sie gemeinsam die Intensität der Sitzungen fest und sprechen Sie über die Kosten. Wenn das geklärt ist: Starten Sie, haben Sie Geduld mit sich und wachsen Sie mit den Erkenntnissen, zu denen Sie Ihr Coach begleitet.


Wollen auch Sie sich privat oder beruflich weiterentwickeln? Oder besteht in Ihrem Team oder Ihrer Unternehmung Bedarf nach einer Standortbestimmung und Werteüberprüfung? Nehmen Sie mit mir Kontakt auf. Wir finden die Antworten auf Ihre Fragen.

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High Performance Teams mit "Beyond Leadership" - Matthias Mölleney erklärt wie

Mit dem Beyond-Leadership Ansatz wird eine neue Art des Zusammenarbeitens und Miteinanders erreicht. Matthias Mölleney hat Beyond Leadership wissenschaftlich weiterentwickelt. Ich hatte die Möglichkeit die Methode 1:1 von ihm zu erlernen und wende sie regelmässig in Seminaren und Trainings an. In unserem Gespräch erzählt er, wie Beyond Leadership funktioniert und warum der Ansatz so nachhaltig erfolgreich ist.

 

Mit dem Beyond-Leadership Ansatz wird eine neue Art des Zusammenarbeitens und Miteinanders erreicht. Beyond Leadership ist ein iterativer Prozess und entwickelt sich Schritt für Schritt vom Selbst- zum Teambewusstsein: Unklarheiten werden reduziert, Akzeptanz erreicht und Wirkung erzeugt. Daraus entstehen High Performance Teams, die auf einer menschlichen Ebene miteinander umgehen, kooperieren, intensiv kommunizieren und ehrlich im Umgang miteinander sind. Die Methode wurde von Patrick Cowden entwickelt.

Matthias Mölleney hat Beyond Leadership wissenschaftlich weiterentwickelt und in die Schweiz gebracht.

Ich hatte die Möglichkeit die Methode 1:1 von ihm zu erlernen und wende sie regelmässig in Teamcoachings an. In unserem Gespräch erzählt Matthias Mölleney, wie Beyond Leadership funktioniert und warum der Ansatz so nachhaltig erfolgreich ist.

Matthias Mölleney war Mitglied der Konzernleitung und Personalchef von Swissair, Centerpulse und Unaxis. Er leitet das Center for HRM & Leadership an der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich und hat zahlreiche Artikel und Beiträge zu Leadership-Themen veröffentlicht, zuletzt das Buch «Beyond Leadership» (SKV Verlag Zürich).

2005 gründete er gemeinsam mit seiner Frau die Beratungsfirma peopleXpert gmbh, in Uster, die sich mit der Entwicklung und Einführung von modernen Personalmanagement-Konzepten beschäftigt und Unternehmen und Führungskräfte in Veränderungssituationen berät und begleitet.

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GABRIELA LINDER - DIE BEWUSSTSEINS-SCHMIEDIN

Spiritualiät ist für viele Menschen ein Buch mit sieben Siegeln. Nicht so bei Bewusstseins-Schmiedin Gabriela Linder. In unserem Gespräch gibt sie konkrete Einblicke in Ihre Arbeit und entmystifiziert mit ihrer Botschaft “Es ist ganz einfach” das Thema Spiritualiät als solches.

 

Für viele Menschen ist "Spiritualität" ein Buch mit sieben Siegeln. Das Interesse an diesem Thema nimmt jedoch stetig zu. So findet Spiritualität auch immer mehr Zugang in Persönlichkeits-Trainings, psychologischen Selbsterfahrungs-Seminaren und im Coaching. Die Spannbreite des individuellen und allgemeinen Verständnisses für das Thema ist riesig. Wie überall gilt es auch hier, die richtige persönliche Dosis zu finden.

Gabriela Linder ist Bewusstseins-Schmiedin. Bei ihr steht der Mensch im Vordergrund. Egal ob Hilfskraft oder CEO. "Es ist einfach", so Ihre Botschaft. In unserem Gespräch gibt sie uns konkrete Einblicke in Ihre Arbeit und sie entmystifiziert das Thema Spiritualiät. Denn in ihren Augen braucht es als Basis vor allem die Bereitschaft für Selbsterkenntnis, den Willen auf die innere Stimme zu hören und wo nötig, alte Verhaltensweisen aufzugeben.

Mehr zu Gabriela Linder gibt's hier

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ALS SIDEPRENEUR SELBSTÄNDIG WERDEN - OHNE ALLES AUF EINE KARTE ZU SETZEN

Haben Sie schon einmal mit dem Gedanken gespielt, sich als Sidepreneur zu versuchen? Also, neben Ihrer Festanstellung selbständig ein Produkt oder eine Dienstleistung anzubieten? Etwas, von dem Sie selbst begeistert sind? Ich habe meine Erfahrungen damit gemacht und kann es nur weiterempfehlen. Aber lesen Sie selbst.

 
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Sidepreneure und -innen arbeiten in einer Festanstellung und sind nebenberuflich selbständig tätig. Sie bauen sich in der Freizeit einen Nebenjob auf oder realisieren ganz einfach ein Herzensprojekt. Viele ebnen sich damit sogar den Weg in die Selbständigkeit. Manchmal ist es aber auch einfach der Wunsch, sich neben dem Job, den man schon lange macht, eine erfüllende Alternative zu schaffen.

Ich fand den Gedanken und die Idee schon immer spannend und habe das deshalb auch schon zwei Mal in meinem Leben gemacht. Und immer mehr meiner Klientinnen und Klienten spielen mit dem Gedanken es auch zu tun. Ich habe in meinem Blog schon einige Fallgeschichten dazu geschrieben.

Früher war das etwas schwieriger als heute. Aber mit der fortschreitenden Digitalisierung, den immer schneller werdenden Kommunikationswegen und den vielschichtigen Möglichkeiten, Kunden und Gleichgesinnte zu treffen, ist ein solches Unterfangen immer einfacher geworden.

Wenn Sie sich also gut organisieren und bereit sind, auf gewisse Dinge, vor allem in der Freizeit, zu verzichten, haben Sie gute Chancen, sich nebenbei etwas aufzubauen, das Sie ganz nach Ihrem Geschmack und in Ihrem Tempo wachsen lassen können.  

Das WARUM
Da ist sie, die Hammeridee! Und Sie stürzen sich mit Leidenschaft ins Geschehen. Warum machen Sie das? Was ist Ihr Antrieb? Geld sollte nicht der Hauptantrieb sein. Eine leicht angepasste Form Ihrer aktuellen Tätigkeit vermutlich auch nicht. Die Antwort muss tiefer sitzen. Gehen Sie zu einem Moment in Ihrem Leben zurück, als Sie unbedingt etwas wollten. Dieses Gefühl der Leidenschaft, der Freude, der Sehnsucht. Spüren Sie das, wenn Sie an Ihr Projekt denken? Das ist der Sinn hinter der ganzen Sache. Ihr Warum. Halten Sie sich das immer vor Augen. Ihr Warum wird Sie tragen, auch wenn es einmal nicht so läuft, wie Sie es sich vorstellen.

Gibt es einen Markt für Ihre Idee?
Auch wenn es viele versprechen: Über Nacht zum Millionär zu werden tritt in den meisten Fällen auch heute noch mit der Wahrscheinlichkeit eines Lottosechsers ein. Es braucht nach wir vor einen Markt, der Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung auch will. Nur weil Sie von der Idee begeistert sind, heisst das noch lange nicht, dass die Welt darauf gewartet hat und sich darauf stürzt. Machen Sie Research im Internet und fragen Sie Ihr Umfeld. Und befragen Sie, wenn möglich, Ihre Zielgruppe.

Das Risiko ist überschaubar
Die Festanstellung sichert Ihr Einkommen. Diese existentielle Sicherheit ist einer der ganz grossen Vorteile. Wenn die Idee floppt, bleibt vielleicht im ersten Moment der Stolz oder ein Teil des Selbstwertgefühls auf der Strecke. Aber dann doch lieber den temporären Frust hinnehmen, als sich bis ans Ende seiner Tage fragen müssen, ob man es hätte versuchen sollen oder nicht.  

Zwei Punkte sollten Sie auch immer vor Augen halten: Die Sicherheit des Brotjobs nimmt auf der einen Seite Druck weg, auf der anderen Seite müssen Sie sich davor in Acht nehmen, dass Sie auf Kurs bleiben und die Dynamik hochhalten. Die «Flucht» zurück in die Komfortzone mag manchmal verlockend sein. Vor allem wenn es mal schwierig wird. Dann gibt es viele Gründe aufzuhören. Aber bestimmt noch mehr, um weiterzumachen. Und hier kommt dann Ihr Warum wieder ins Spiel.

Zudem sollten Sie den richtigen Moment für Veränderungen nicht verpassen. Überprüfen Sie immer wieder, ob Sie sowohl den Ansprüchen Ihres Arbeitgebers wie auch denen Ihres Projekts gerecht werden. Entsteht ein Ungleichgewicht, ist vielleicht der Zeitpunkt gekommen, Ihr Arbeitspensum zu reduzieren. Ich persönlich habe diesen Punkt das erste Mal knapp verpasst. Die Geschichte habe ich in einem früheren Beitrag ausführlich erzählt. Hier können Sie sie noch einmal nachlesen.

Schaffen Sie sich Unterstützung - involvieren Sie Ihr Umfeld
Die Familie zuerst. Erzählen Sie von Ihrer Idee und Ihren Plänen. Informieren Sie aber auch über Ihren Zeitplan und stimmen Sie diesen wenn möglich mit dem Alltag Ihrer Familie ab. Durch das Involvement schaffen Sie Akzeptanz und Sie gewinnen wertvolle Mitstreiter.

Ich habe meine Familie, insbesondere meine Frau, in beiden Fällen früh miteinbezogen und nach ihrer Meinung gefragt. Und das mache ich auch heute noch so. Sie sagt mir immer, was sie denkt. In den meisten Fällen liegt sie richtig. Die Wahrheit ist nicht immer angenehm. Aber dadurch habe ich schon einige Dinge anders gemacht oder ganz sein gelassen. Meine Frau weiss, wenn etwas gut läuft oder wenn es Herausforderungen gibt. Dadurch, dass ich Sie mit einbeziehe, wird sie Teil eines Projektes. Sie weiss, wovon ich spreche, und hat konkrete Bilder vor Augen, wenn ich ihr etwas erzähle oder ihre Meinung brauche.

Kennen Sie den Preis und sind Sie bereit ihn zu bezahlen?
Er wird spürbar sein, darf Sie aber nicht zu sehr schmerzen, sonst wird aus der Begeisterung schnell Frust. Sie werden Abstriche machen müssen. Weniger Schlaf, Extrastunden an den Feierabenden und am Wochenende. Oder in den Ferien. Vielleicht ist es an der Zeit, aus einem Verein auszutreten? Darüber müssen Sie sich im Klaren sein.

Meine Hobbys konnte ich um mein Projekt «herum» ausüben. Ich arbeitete zu bestimmten Zeiten an den Abenden oder an den Wochenenden. Manchmal blieb auch mal ein Ausgang mit Freunden auf der Strecke. Und, Laptop sei Dank, auch in den Ferien konnte ich arbeiten. Was ich jedoch nie wollte, war, allzu grosse Abstriche bei der Familie machen. So habe ich meine Engagements unter der Woche und am Wochenende klar limitiert. Vielleicht haben gewisse Dinge dadurch länger gedauert. Oder mir ist dadurch auch mal die eine oder andere Chance entgangen. Aber Zeit mit der Familie kommt bekanntlich nicht zurück.

Zeitmanagement
Definieren Sie die Zeiten, an denen Sie sich Ihrem Projekt widmen. Für Lerchen heisst das morgens früher aufstehen, Eulen arbeiten eben, wenn der Partner oder die Familie bereits schläft. Das sollte zur Gewohnheit werden. Wie sieht es mit dem Wochenende aus? Auch während der Mittagszeit können Sie einiges erledigen – ein gesunder Snack und dazu arbeiten.

Ich habe es mir jeweils zur Gewohnheit gemacht, 1–2 Stunden früher aufzustehen und ab und zu am Abend noch einmal etwas zu machen, wenn die Kids spielen oder fernsehen. Da ich auch am Wochenende meistens nicht lange ausschlafe, war ich meist vor meiner Familie wach und diese Zeit nutzte ich ebenfalls. Das mache ich auch heute noch so.

Die neuen Medien helfen
Viele Ideen können online angeboten und vermarktet werden. Ladenöffnungszeiten gibt’s keine. Wenn Sei eine Dienstleistung anbieten, können Sie sie zuerst auf einer Freelancer Plattform, z.B. Fiverr anbieten.

Ihre Botschaften können Sie punktgenau auf die Zielgruppe ausrichten. So fällt der Streuverlust grösstenteils weg. Bespielen Sie die für Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung relevanten Kanäle und seien Sie dort regelmässig präsent. Starten Sie mit relevantem Content und bieten Sie Lösungen für die Herausforderungen Ihrer Kundschaft an. Das abgegebene Versprechen muss aber auch gehalten werden. Sonst werden die neuen Medien zum erbarmungslosen Bumerang.

Zwischendurch darf und soll es übrigens auch einmal etwas Privates sein, damit Ihre Zielgruppe auch den Menschen hinter dem Produkt kennenlernt.

Ich betreibe einen Blog und bespiele regelmässig Linkedin, Facebook, und Instagram. Hinzu kommen ein YouTube Channel und mein Coaching Insights Podcast.

Sind Sie auch mental gewappnet?
Der Erfolg ist ein launischer Zeitgenosse. Zeigt er sich an einem Tag, kann es sein, dass er sich am nächsten Tag bereits wieder verzieht. Das müssen Sie verkraften können – rational und emotional. Zudem liegt es auf der Hand, dass die Anfangsmotivation mit der Zeit schwindet. Es ist wie in einer Beziehung: Die Überschwänglichkeit muss zur lustmachenden Routine werden.

Und dann sind da auch noch all die limitierenden Fragen und Glaubenssätze: „Bin ich gut genug?“, „Reicht mein Einsatz?“ „”Die Anderen sind besser als ich”, “Das schaffe ich nie!” Also, motivieren Sie sich nicht nur, stärken Sie sich mental. Zudem ist es hilfreich, mit Affirmationen zu arbeiten. Wer sein Ziel klar vor Augen hat, kann sich auch immer wieder neu motivieren. Wie Sie sich mental stärken und Ihre Ziele visualisieren, können Sie in zwei früheren Beiträgen nachlesen: hier und hier.

Starten Sie und haben Sie Geduld!
Sie sollten sich nicht blindlings ins Abenteuer stürzen. Warten Sie aber auch nicht zu lange. Sie können sich nicht zu 100 % perfekt vorbereiten. Unerwartetes tritt ein und Sie werden lernen, damit umzugehen. Wenn die relevanten Eckpunkte stehen, starten Sie.

Und bedenken Sie: Als Sidepreneur benötigen Sie mehr Geduld, als wenn Sie sich zu 100 % auf Ihr Projekt konzentrieren können. Aber dafür haben Sie den Vorteil, dass Sie finanziell nicht unter Druck stehen.

Mit jeden Schritt, den Sie machen, werden Sie wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Aus Fehlern und Rückschlägen werden Sie lernen und besser werden - wenn Sie den eingeschlagenen Kurs beibehalten.


Wollen auch Sie ins Sidepreneurship starten? Nehmen Sie mit mir Kontakt auf. Wir finden die Antworten auf Ihre Fragen.

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Der Enthinderung verschrieben - Michel, The Bionicman, Fornasier

Michel Fornasier wurde ohne rechte Hand geboren. Heute ist er, dank seiner neuen bionischen Handprothese «iLimb Ultra Revolution», regelmässig zweihändig unterwegs. Für sein Thema “Enthinderung” hat er die Superheldenfigur “Bionicman” geschaffen. Wie er das macht und warum ihm das Thema Mobbing und Ausgrenzung am Herzen liegt, sehen Sie in diesem Video.

 

Michel Fornasier wurde ohne rechte Hand geboren. Heute ist er, dank seiner neuen bionischen Handprothese «iLimb Ultra Revolution», regelmässig zweihändig unterwegs. Er ist aber auch Botschafter wenn es um das Thema Enthinderung geht. Dazu hat er die Figur des Bionicman geschaffen. Als Bionicman geht er auf seiner Enthinderungstour in Schulen und sensibilisiert die Kinder auf Themen wie Mobbing und Ausgrenzung.

Seine Stiftung Give Children a Hand ermöglicht Kindern den spielerischen Zugang zu Handprothesen.

Michel Fornasier spricht zudem an Veranstaltungen über seine Erfahrungen, Engagements und seine Zukunftsvisionen.

In unserem Gespräch gibt Michel Fornasier Einblicke in sein Leben und seine Erfahrungen als Kind und Jugendlicher mit einem Handicap. Er erzählt, was ihn dazu ermutigt hat und ihn immer wieder motiviert, sich für das Thema Enthinderung einzusetzen und warum es für ihn wichtig ist, bereits Kinder auf das Thema zu sensibilisieren.

Im Herbst 2020 waren wir auf Schulbesuch. Mit dabei die Sendung “PULS” von SRF. Hier geht’s zum Beitrag.

Für mehr Informationen:

www.michelfornasier.com

www.bionicman-offical.com

www.givechildrenahand.com


Michel Fornasier buchen:

Für Schulen: www.michelfornasier.com

Für Corporate Events: https://premium-speakers.com/de/referent-moderator/michel-fornasier/

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Papa oder Coach? Oder beides?

Zu Gast bei Sven Sticklings Papapo Podcast. Nach dem Speaker Bootcamp, an einer viel befahrenen Strasse hab ich mich den Fragen von Papa Sven gestellt.

 

Coach oder Papa? Oder beides? Zu Gast beim super sympathischen Sven Stickling und seinem Papapo Pocast, dem Podcast für Väter und jene, die es noch werden wollen: www.letsgrowpapa.de

Viel Spass beim reinhören!

 
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Da ist die Stimme, die dir sagt: "Da geht noch was" - wie ich Coach und Trainer wurde

PERFORMANCE PASSION PROFIT 5/5
Ging es in den letzten Beiträgen darum, wie Sie Ihre gute Ausgangslage im Job bewahren oder im Gegenteil dem ungeliebten Job den Rücken kehren, dreht sich der aktuelle Beitrag um die Frage: “Ich verspüre den Wunsch, mich weiterzuentwickeln. Wie finde ich heraus in welche Richtung der Weg geht?“

 
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Ging es in den letzten Beiträgen darum, wie Sie Ihre aktuell gute Ausgangslage im Job bewahren oder im Gegenteil dem ungeliebten Job den Rücken kehren, aber auch, wie Sie sich eine neue Perspektive, im konkreten Fall eine Selbständigkeit, aufbauen, dreht sich der aktuelle Beitrag um die Frage:

“Ich verspüre den Wunsch, mich weiterzuentwickeln. Wie finde ich heraus in welche Richtung der Weg geht?“

Kennen Sie das? Ihr Job macht Ihnen im Grossen und Ganzen Spass, erfüllt Sie auch. Noch. Trotzdem spüren Sie, dass Sie eine Veränderung oder eine Weiterentwicklung wünschen. Das kann eine innere Stimme sein, die sich bemerkbar macht. Oder Sie erkennen ganz konkrete Zeichen wie zum Beispiel einschleichende Routine, Langeweile, Werte- und Interessenverschiebungen, Veränderungen im beruflichen oder privaten Umfeld. Oder Sie entdecken ganz einfach etwas Neues, das Sie fasziniert.

Weiterentwicklung heisst nicht, dass Sie alles auf den Kopf stellen müssen!

Fakt ist, dass viele Menschen Veränderungen und Weiterentwicklung mit einschneidenden Konsequenzen gleichsetzen. Deshalb zögern viele, die Sache in die Hand zu nehmen. Die Gründe sind unterschiedlich: „Ich bin zu alt! Eigentlich ist doch alles gut so, wie es ist! Ich habe eine Familie! Ich könnte fallieren, das Risiko ist mir zu hoch, ich könnte alles verlieren!“

Der Wunsch nach einer Veränderung besteht jedoch nach wie vor. Vielleicht wird er sogar mit jeder „Rechtfertigung, es nicht zu tun“ stärker. Ziel ist es jedoch, Lösungen zu finden, die diesen Vorbehalten und Bedenken Rechnung tragen, und diese im Veränderungsprozess zu berücksichtigen. Ist das möglich? Ja, das ist es, ich habe es schon selber zwei Mal in meinem Leben so gemacht.

Aus meinen Erkenntnissen und Erfahrungen habe ich die SINN-Formel entwickelt. Ich setze diesen in Einzel- und Teamcoachings sowie in Seminaren ein. Wie das genau gelaufen ist? Erhalten Sie hier Einblicke in meine ganz persönliche Geschichte.

Wie ich Coach und Trainer wurde - auf der Bank fing alles an

Meine berufliche Laufbahn begann in der Finanzbranche. Zuerst war ich einige Jahre als Privatkundenberater – heute nennt man das Relationship Manager – tätig. Konten und Wertschriftendepots verkaufen, Anlage- und Kreditberatung. Das volle Programm. Das lief ziemlich gut. Mein Weg innerhalb der Bank war vorprogrammiert. Die erste Beförderung stand vor der Tür.

Nach einer dreijährigen BWL-Ausbildung war es Zeit für mich, Bilanz zu ziehen. Weiter im klassischen Bankgeschäft oder doch etwas anderes? Also begann ich mir Überlegungen dazu zu machen, was mir an meinem Job Spass machte, mir Antrieb gab. Welches waren die Aspekte, die ich wirklich liebte?

Es stellte sich heraus, dass der persönliche Kontakt mit den Kundinnen und Kunden mein Antrieb war. Die individuellen Persönlichkeiten und ihre Bedürfnisse zu ergründen, die bestmögliche Lösung zu finden und Wege zu finden, die Kundschaft dafür zu begeistern.

Marketing und Kommunikation schien mir hier naheliegend. Aber wieso sollte mich jemand einstellen? Ich habe relativ schnell gemerkt, dass die Marketingwelt nicht auf einen Kundenberater aus der Bankbranche mit einer BWL-Ausbildung gewartet hat. Aus diesem Grund habe ich mich innerhalb der Finanzindustrie in verschiedenen Banken vom Produktmanager zum Marketingverantwortlichen weiterentwickelt. Das war interessant – Kampagnen, Promotionen, Kundenevents, Incentives. Diese kreative Vielfalt gefiel mir.

Nach ein paar Jahren hatte ich jedoch eine weitere Erkenntnis: Warum sollte ich das alles „nur“ für ein bestimmtes Kundensegment machen? So kam es, dass ich 2002 Premotion, eine Agentur für wertebasierte Kommunikationsberatung, mitgegründet habe.

Den Job bei der Bank behielt ich. Alles hinzuwerfen, das war zu dem Zeitpunkt keine Option. Also habe ich mich an den Abenden und an den Wochenenden auf  die Agenturtätigkeit konzentriert, während mein Geschäftspartner von Anfang an zu 100 % die Agentur aufbaute. Und obwohl wir eigentlich gar nicht wussten, wie man  eine Agentur führt, wuchs unser kleiner Laden, sodass ich nach ein paar Jahren mein Pensum bei der Bank auf 50 % reduzierte. Dazu brauchte ich aber ein einschneidendes Erlebnis. Wie es dazu kam, habe ich in einem anderen Blogartikel beschrieben. Am Morgen Bank, am Nachmittag die Agentur. Was für ein Kontrastprogramm.

2006, als wir bereits sieben Personen beschäftigten, kündigte ich meinen Job und stieg zu 100 % bei Premotion ein. Und es ging weiter. In der Zwischenzeit vertrauten uns Kunden aus nahezu sämtlichen Branchen. Vom KMU bis zum internationalen Grosskonzern. Roche, Mazda, Husqvarna, Zurich, Siemens, um nur einige zu nennen.

Natürlich musste ich mich zuerst an die neue Situation als selbständiger Unternehmer gewöhnen. Immer genug Kundenmandate zu haben, um die laufenden Kosten für den ganzen Apparat zu decken. Dieser Zustand hing wie ein Damokleschwert über uns. Und es gab auch Niederlagen zu verdauen. Zum Beispiel, wenn ein Pitch verloren ging. Wir machten viele lehrreiche Erfahrungen. Am Ende ging die Rechnung immer auf. Im Gegensatz zu einigen anderen Projekten ausserhalb des Kerngeschäfts, die das eine oder andere blaue Auge hinterliessen. Es war eine tolle Zeit mit tollen Menschen und immer wieder interessanten Begegnungen.

2014 – in der Zwischenzeit war ich verheiratet und Vater von zwei Töchtern – machte ich eine Auszeit, in welcher ich mir die Frage stellte, ob ich diesen Job noch bis zur Pension machen würde. Vieles sprach dafür. In mir drin hatte ich jedoch diese Stimme, die mir sagte, dass da noch etwas anderes geht. Nur was? Diese Frage wollte ich beantwortet haben. Und ich habe mich wieder auf die Suche gemacht …

Ich habe ich mich wieder gefragt, warum ich jeden Tag aufstehe und ins Büro fahre. Was war mitentscheidend? Was gab mir Energie? Was war mein Antreiber? Erfolg? Leidenschaft? Lohn?

Und wieder steht der Mensch im Fokus

Ich habe hier, wie jeder andere Mensch, meine eigene Interpretation und meine eigene Priorisierung. Ihnen zugrunde liegen ganz eigene Bedürfnisse und Erwartungen. Mit diesen Fragen habe ich mich intensiv auseinandergesetzt. Erst nachdem mir bewusst war, wie mein eigenes Bild aussah, habe ich eine Standortbestimmung gemacht und mich gefragt, wo ich in Sachen Leistung, Leidenschaft und Lohn stehe. Schritt für Schritt kam ich zu meiner ganz eigenen Erkenntnis:

Mein Warum hatte sich in den letzten Jahren verschoben. Es ging nicht mehr darum, die kreativsten Konzepte zu kreieren und umzusetzen. Mein Warum war, dass ich die Menschen, die mir ihr Vertrauen geschenkt hatten, dabei begleiten wollte, ihr Ziel zu erreichen. Das hat mich angetrieben, das war meine Leidenschaft. Und aus Kundenbeziehungen entstanden nachhaltige Beziehungen und Partnerschaften, die über das normale Mass hinausgingen.

Nun stand ich vor der Frage, was ich denn aus dieser Erkenntnis machen sollte. Die Antwort lag auf der Hand: Noch mehr den Fokus auf den einzelnen Menschen richten und dessen persönliche und berufliche Entwicklung fokussieren! So habe ich mich in den Bereichen Coaching, Training und Speaking intensiv weitergebildet.

Ich stellte fest, dass ich mit den gemachten Erfahrungen – als es darum ging, mich als Angestellten aber auch als Unternehmer weiterzuentwickeln – meinen Klientinnen und Klienten den grössten Mehrwert bieten konnte. Den Weg, an dessen Anfang sie stehen, habe ich schon zwei Mal beschritten. Auch ich hatte mit Hürden und Rückschlägen zu kämpfen, musste mich mit limitierenden Überzeugungen herumschlagen. Auch ich habe immer wieder die Stimme gehört, die mir den Weg zurück in die Komfortzone schmackhaft machen wollte.

Am Ende siegte jedoch die Überzeugung, auf dem richtigen Weg zu sein. Und der Mix aus einem klaren Plan und mentaler Stärke erwies sich als erfolgsversprechend.

Wenn aus den eigenen Erkenntnissen ein Coaching Prozess wird

2017 habe ich dann mein Label „Sacha Johann – Life & Business Excellence“ lanciert und Die SINN-Formel zu einem Coaching- und Trainingsformat weiterentwickelt.

Heute berate ich neben meiner Tätigkeit als Partner bei Premotion Einzelpersonen, Teams und Unternehmungen, wenn es darum geht, eine Standortbestimmung zu machen und, wo nötig, Veränderungen Schritt für Schritt und allgemein verträglich in die Wege zu leiten.

Das mache ich neben meiner Funktion als Partner von Premotion. Alle Brücken abzubrechen war auch dieses Mal keine Option für mich. Die operative Geschäftsleitung habe ich vor zwei Jahren an motivierte und überaus fähige Mitarbeiter abgegeben und ich stehe den Agenturkunden als Berater, Workshop- und Seminarleiter zur Verfügung. So wächst auch dieses Projekt, ohne dass ich alles auf den Kopf gestellt habe.

Vielleicht wären die Veränderungen, die ich zwei Mal in meinem Leben angestossen habe, schneller verlaufen, wenn ich jeweils einen rigorosen Wechsel angestrebt hätte. Aber wäre es auch genauso gelaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte? Ich weiss es nicht und will es eigentlich auch gar nicht wissen. Auf jeden Fall bin ich der Meinung, dass neben Fachkenntnis, Motivation und Leidenschaft Sicherheit ein wichtiger Pfeiler für ein starkes nachhaltiges Wachstum ist. Fehler macht man trotzdem, aber sie geschehen in den meisten Fällen nicht aus einem existentiellen Druck heraus.


Falls auch Sie sich die Frage stellen, wie sich Ihre weitere Zukunft gestalten soll, oder wenn Sie jemanden in Ihrem Freundes- oder Kollegenkreis kennen, der oder die sich diese Frage stellt, nehmen Sie mit mir Kontakt auf.

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"Das mache ich nicht mehr mit" - Wenn das Feuer für den Job erlischt

PERFORMANCE PASSION PROFIT 4/5

Es gibt viele Gründe, die dazu führen, dass Menschen die Leidenschaft für Ihren Job verlieren: Fehlende Herausforderung, Routine, Veränderungen innerhalb der Unternehmung, private Ereignisse, die Verschiebung der persönlichen Werte. Dann stellt sich die Frage «Aushalten oder etwas verändern?» Markus D. entschied sich für das Letztere - trotz oder gerade wegen seiner 49 Jahre. Lesen Sie nach, wie das gelang.

 
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Als Markus D. im Coaching erschien, machte er einen abgekämpften, frustrierten Eindruck. Im Vorfeld hatte er mir mitgeteilt, dass er die Leidenschaft für seinen Job komplett verloren hatte. Ich hörte aus seinen Worten Resignation, Enttäuschung und Ratlosigkeit heraus. Markus D., 49 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern arbeitete als Gebietsleiter im Aussendienst einer Medizinalfirma.

Elf Jahre lang brannte er für seinen Job. Er war erfolgreich und der Kontakt mit den Kunden machte ihm Spass. Als die Firma vor drei Jahren von einem ausländischen Konkurrenten übernommen wurde, stiegen die Zielerwartungen und die Komplexität der Arbeitsabläufe. Starre Prozesse und immer mehr Administration nahmen ihm die Freiheit, die er früher immer geschätzt hatte.

„Ich muss immer mehr meiner Zeit Papierkram investieren anstelle, dass ich mich um meine Kunden kümmern kann. Der Kontakt mit meinen Kunden war immer mein grösster Antrieb, nun verliere ich immer mehr die Verbindung zu ihnen“.

Hinzu kam, dass die Zusammenarbeit dem neuen Verkaufsleiter, ein «Mitbringsel» der neuen Besitzer, nicht funktionierte. „Ich habe das Gefühl, dass wir zwei völlig unterschiedliche Sprachen sprechen“, sagte er.

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„Die ganze Kultur hat sich seit der Übernahme komplett verändert. Früher waren wir ein grosses Team, schon fast eine Familie. Heute herrscht eine Kultur der Angst und des Konkurrenzdenkens. Ich musste in den vergangenen Jahren einige verdiente Mitarbeitende entlassen, weil sie den Ansprüchen der neuen Führung nicht mehr entsprochen haben. Einige jüngere Kolleginnen und Kollegen haben selbst gekündigt, weil sie sich nicht mehr mit der Unternehmung identifizieren konnten. Das war hart und ich selbst rechne jeden Tag damit, dass auch ich ersetzt werde.“

„Gibt es denn Anzeichen dafür?“, fragte ich ihn.

„Ja, ich habe das Gefühl, dass mich der Verkaufsleiter loswerden will. Vor zwei Monaten wurde ich aus zu einem Gespräch eingeladen und mit fragwürdigen Vorwürfen konfrontiert. Ich hätte die Prozesse nicht im Griff und auch meine Führungsqualitäten wurden in Frage gestellt. Das war eine ziemliche Packung. Das Ganze hatte für mich jedoch einen aufgesetzten und inszenierten Eindruck.»

„Wie haben Sie denn auf diese Vorwürfe reagiert?“, wollte ich wissen.

„Nun, ich habe sie nicht kampflos entgegengenommen und habe mich gewehrt, Vorwürfe widerlegt. Aber ich weiss nicht, ob das überhaupt von Bedeutung war. In zwei Monaten wollen sie Resultate sehen. Aber eigentlich weiss ich gar nicht, ob ich das überhaupt noch will…“

Peter M. war ein typischer Vertreter der Generation X. Er hatte noch gelernt, dass Erfolg und Zufriedenheit im Job in erster Linie von Ehrlichkeit, Einsatz, Loyalität und Durchhaltevermögen abhängen. Diese Werte wurden in seinen Augen von der neuen Führung komplett durchgeschüttelt.

„Ich sehe in Vielem ganz einfach den Sinn nicht mehr. Zudem fehlt mir die Wertschätzung für die Mitarbeitenden“ sagte er resigniert.

„Was wollen Sie denn heute in unserem Coaching erreichen?“, fragte ich.

„Ich will mich neu orientieren, etwas Neues finden, dass mich erfüllt. Ich bin noch 16 Jahre in der Arbeitswelt. Da muss jetzt etwas geschehen!“

„Haben Sie denn schon eine Ahnung, wohin die Reise führen soll?“, fragte ich.

„Ehrlich gesagt, Nein. Aber wenn ich es mir genau überlege, mit Menschen sollte es schon zu tun haben.“ Selbständigkeit ist es sicher auch nicht. Ich brauche die Sicherheit und noch mehr als ich braucht sie meine Frau. Sie könnte vermutlich nicht mit dieser Unsicherheit umgehen.»

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„Verstehe, aber über welche Form der Selbständigkeit haben Sie sich denn Gedanken gemacht?“, fragte ich zurück.

„Ich habe mit dem Gedanken gespielt, mich als Verkaufstrainer selbständig zu machen und meine Dienste als externer Berater und Trainer in der Branche anzubieten. Startkapital wäre verfügbar, ich habe in den vergangenen Jahren sehr gut verdient. Aber meine Frau hat schon recht, wenn die Sicherheit weg ist, werde ich unsicher….“

„Aber die Sicherheit, die Sie jahrelang hatten, gerät ja aktuell auch ins Wanken“, bemerkte ich.

„Darum bin ich ja auch hier“, schloss er den Kreis. „Ich will raus aus dieser Situation, aus diesem Umfeld. Ich gehe im Moment nur arbeiten, damit ich ein geregeltes Einkommen habe.“

Diese und weitere Antworten waren wichtige Hinweise für den weiteren Verlauf des Coachings. Und ich hatte schon eine vage Ahnung, wohin seine Reise führen könnte. Aber die behielt ich noch für mich.

Also starteten wir mit dem Coaching Prozess.

1. Die persönlichen Werte, Prioritäten und Bedürfnisse

Markus D. stellte im Verlauf der ersten Etappe fest, dass sich seine persönlichen Werte in den vergangenen Jahren verändert hatten. Als er vor 11 Jahren Job antrat, reizte ihn in erster Linie die Aufgabe. Was ihm aber auch gefiel, waren der Status und die attraktiven Anstellungskonditionen. Zudem war er jung und hungrig, sich dem Wettbewerb zu stellen. Zu diesem Zeitpunkt lebten seine Kinder noch zu Hause und waren in Ausbildung. Da hatten finanzielle Sorglosigkeit und die Möglichkeit seiner Familie fast alles zu ermöglichen, erste Priorität. Heute sah die Sache etwas anders aus. Finanziell ging es ihm und seiner Frau sehr gut. Die Kinder waren ausgezogen und standen finanziell auf eigenen Beinen. Finanzieller Anreiz war heute weniger wichtig als Respekt, Zuspruch und Anerkennung für gute Leistungen.

Seine Leidenschaft, mit Menschen zu arbeiten, zu verkaufen und zu beraten war ungebrochen. Was seine Leistungsbereitschaft betrat, ging es ihm heute mehr darum, für seine Kunden die bestmögliche Lösung zu finden und nachhaltig zwischenmenschliche Partnerschaften aufzubauen. So nahm er sich auch mal etwas mehr Zeit für eine Beratung als früher.

2. Die Standortbestimmung

Die Standortbestimmung war schnell gemacht und spiegelten die eingangs erwähnten Punkte wieder. Auch aufgrund der Erkenntnisse aus der 1. Etappe war für Markus D. klar, dass er sich neu orientieren musste. Und zwar in einem neuen beruflichen Umfeld. Zuviel war in den vergangenen Monaten geschehen, als dass er sich innerhalb der Unternehmung weiterentwickeln wollte. Aufgrund der Erkenntnisse aus der 1. Etappe war für ihn jedoch genauso klar, dass er sich nicht einfach einen ähnlichen Job bei einer anderen Unternehmung suchen wollte. Dafür war die Verschiebung seiner persönlichen Werte und Prioritäten zu frappant. Zudem stellte er Ermüdungserscheinungen fest, was die Tätigkeit im Aussendienst betraf. Was für ihm jedoch wichtig war, war, dass er die Unternehmung mit erhobenem Haupt verlassen konnte. Er wollte es auf keinen Fall zulassen, dass ihm gekündigt wurde.

3. Die Massnahmen

Die Massnahmen Schritte beinhalteten zwei Schwerpunkte:

a) Wie konnte er seinen Status innerhalb der Firma festigen, damit ihm nicht gekündigt würde?Für diesen Punkt bestand bereits ein Plan mit einer schriftlichen Vereinbarung und Markus D. war bereits intensiv daran, die definierten Punkte zu verbessern. Widerwillig, aber er tat es.

b) Welche Schritte musste er für seine Weiterentwicklung in die Wege leiten? Hier ging es darum, eine neue Perspektive für Markus D. zu schaffen. Die Eckpunkte und Rahmenbedingungen waren klar. Es sollte wieder ein Anstellungsverhältnis sein und er wollte an seinen Stärken und seinen jahrelangen Erfahrungen aufbauen.

Um diese Frage zu klären, vereinbarten wir einen weiteren Termin. Hier kristallisierte sich heraus, dass sich Markus D. für die Idee in Zukunft als betriebsinterner Sales Trainer tätig zu sein, begeisterte. Er hatte bei seinem aktuellen Arbeitgeber bereits Trainings und Workshops für sein Team durchgeführt. Zudem waren ihm die Qualitätsansprüche und die Richtlinien der Branche bestens vertraut.

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Typisch Generation X, hatte er sowohl mit der analogen und traditionellen Arbeitsweise wie aber auch mit digitalen Anwendungen seine Erfahrungen gearbeitet. Beides war ihm somit vertraut – er kannte die Vor- und Nachteile beider Seiten.

In der Vergangenheit hatte er immer wieder festgestellt, dass es Differenzen unter den verschiedenen Generationen gab. Baby Boomer vs. Generation Y. Immer öfter hatte er als Vertreter der Generation X eine «Vermittlerrolle» eingenommen, da er beide Welten bestens kannte. Ein Privileg der Generation X. Darauf wollte er auch in Zukunft setzen.

Wir evaluierten, welche zusätzlichen Fähigkeiten er noch brauchte um sich als Sales Trainer eine Stelle zu suchen. Es stellte sich heraus, dass er pädagogisches und methodisches Know-how aufbauen musste. Also begann er eine Ausbildung zum Dipl. Sales & Performance Coach.

Ein Rückschlag als Chance für den Neuanfang
Drei Wochen nach unserem letzten Treffen teilte er mir mit, dass ihm von seinem Arbeitgeber der nahegelegt wurde, seine Position zu verlassen und innerhalb der Unternehmung eine neue Herausforderung zu suchen. Das war unerwartet und kam einer Degradierung gleich. Markus D. war entsprechend vor den Kopf gestossen. Dieses unschöne Erlebnis gab ihm den letzten Kick, zu kündigen und sich ausserhalb der Unternehmung eine neue Herausforderung zu suchen. Da er auf ein gut funktionierendes Netzwerk innerhalb der Branche zurückgreifen konnte und einen hervorragenden Ruf besass, fand er noch während der Kündigungsfrist eine neue Anstellung als Sales Trainer. Jetzt war er für die Konzeption und Umsetzung verschiedener Trainingsprogramme zuständig. Er entwickelte diverse Train the Trainer Programme und stellte die Qualität der Trainings an den verschiedenen Standorten sicher.

«Ich habe meinen neuen Traumjob gefunden“, schrieb er mir ein paar Monate, nachdem er seine neue Stelle angetreten hatte.


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"In zwei Jahren bin ich selbständig“ - Der Spagat des Sidepreneurs

PERFORMANCE PASSION PROFIT 3/5
Auch wenn Menschen klare Vorstellungen von ihrer beruflichen Zukunft haben, besteht manchmal das Bedürfnis, das Vorhaben in einem Coaching zu reflektieren - zum Beispiel wenn es darum geht, den Spagat zwischen Angestelltensein und Selbständigkeit erfolgreich zu meistern. Lesen Sie nach, wie ein solcher Prozess abläuft.

 
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Auch wenn Menschen klare Vorstellungen von ihrer beruflichen Zukunft haben, besteht manchmal das Bedürfnis, das Vorhaben in einem Coaching zu reflektieren - zum Beispiel wenn es darum geht, den Spagat zwischen Angestelltensein und Selbständigkeit erfolgreich zu meistern. Die Geschichte von Peter M. ist ein gutes Beispiel dafür.

Vor der ersten Sitzung sende ich meinen Klientinnen und Klienten ein Vorbereitungsblatt mit Fragen zu ihrem Anliegen. Das tue ich, um ein erstes Bild zu erhalten, aber auch um ihnen die Gelegenheit zu geben, sich in Ruhe mit ihrer Situation auseinanderzusetzen. Zudem wird das Unterbewusstsein des Klienten schon einmal auf die Situation eingestellt.

Peter M. 42 Jahre, verheiratet und Vater einer 10-jährigen Tochter, arbeitete im Rechnungswesen einer Krankenversicherung. In seiner Freizeit betrieb er leidenschaftlich Sport: Triathlon, Bergläufe und Krafttraining. In der Firma leitete er eine Laufgruppe, die zwei Mal pro Woche über den Mittag oder am frühen Morgen gemeinsam trainierte und an verschiedenen Läufen im In- und Ausland teilnahm.

Er hatte mir geschrieben, dass er seine weitere Zukunft ohne seinen aktuellen Arbeitgeber plane. Er wolle sich als Fitnesscoach selbständig machen und in spätestens zwei Jahren davon leben können. Er habe alles geplant und wolle in einem Coaching abschliessend sicherstellen, dass er auf Kurs sei – rational aber auch mental.

„Interessant“, dachte ich damals beim Lesen und fragte mich, ob er für einen Fitnesscoach nicht ein bisschen zu alt sei.

Als er bei mir zum Coaching eintraf, fiel mir seine sportliche Statur sofort auf. Sein Auftreten war dynamisch und entschlossen und es kam mir fast so vor, dass ob er mich in mein Sitzungszimmer führen wollte und nicht umgekehrt. Ich musste ihn regelrecht bremsen, da unser Coaching an der frischen Luft startete.

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Wenn es das Wetter und die Konstitution meiner Klienten zulässt, gehen wir zu Beginn zuerst ein paar Schritte spazieren. Da bei Peter M. beides der Fall war, starteten wir unser Coaching am Ufer des Vierwaldstättersees.

„Danke, für die Beantwortung Ihrer Fragen“, startete ich. „Was ist denn ihr Ziel für unser Treffen?“

„Ich arbeite seit sechs Jahren bei meinem heutigen Arbeitgeber. Der Job ist gut, die Bedingungen ebenfalls. Aber meine Leidenschaft liegt im Sport. Ich habe in den letzten Jahren immer mehr gespürt, dass ich meinen Job gerne mache, er aber ein Mittel zum Zweck ist, damit ich mein Leben und das Leben meiner Familie finanzieren kann. In meiner Freizeit beim Sport kann ich mich voll entfalten. Nun habe ich den Entschluss gefasst, mein Hobby zum Beruf zu machen. Grundsätzlich habe ich ganz klare Vorstellungen davon was und wie ich es tun werde. Aber das ist alles in meinem Kopf entstanden und ich möchte das Ganze im Rahmen des Coachings reflektieren.»

«Was wollen Sie denn genau machen?», fragte ich zurück. «Ich will Personal- und Gruppentrainings anbieten». Für Berufstätige am frühen Morgen, über Mittag und am frühen Abend. Auf Anfrage natürlich auch während des Tages. Dann soll viermal im Jahr eine Sport- und Gesundheitswoche dazukommen. Dafür habe ich in meinem Netzwerk eine Ernährungsberaterin, eine Yogalehrerin und einen Physiotherapeuten. Ergänzend werde ich einen Webshop einrichten, in welchem ich Nahrungsergänzungsmittel und Fitnesstools mittels Dropshipping vertreibe.“, sagte er voller Überzeugung. Die Leidenschaft, war unmissverständlich zu erkennen.

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«Und wer ist Ihre Zielgruppe» fragte ich zurück, noch immer den Gedanken im Kopf, den ich beim Durchlesen seiner Antworten im Fragebogen hatte.

«Menschen in meinem Alter» war seine Antwort. Ich habe festgestellt, dass sich viele davor scheuen, in ein Training zu gehen in dem junge Mitte-Zwanziger dabei sind. Oder sich einen 25-jährigen Personal Trainer zu buchen, auch davor scheuen viele Menschen zurück. Vermutlich weil die Altersdifferenz zu hoch ist. Mit mir im Training sind sie unter Seinesgleichen und ich bin doch in meinem Alter das beste Beispiel, dass man auch über 40 fit und sportlich sein kann.“

„Interessant“, antwortete ich und dachte für mich selbst: „Dann haben wir ja mit der Generation X dieselbe Hauptzielgruppe.“

„Das hört sich alles sehr durchdacht an“, sagte ich dann.

„Ja“, antwortete er. Aber eben, ich will sicher gehen, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Im weiteren Verlauf unseres Gespräches stellte ich fest, dass sich Peter M. sehr viele Gedanken über den Schritt in die Selbständigkeit gemacht hatte und sich nicht von seinem aktuellen Job in die Selbständigkeit flüchten, sondern zu etwas Neuem hingehen wollte. Das ist für mich ein mit entscheidender Erfolgsfaktor.

Auch, dass er sich genügend Zeit für seine Entwicklung geben wollte, fand ich wichtig. Sein Plan war, nicht alles über den Haufen werfen, sondern Schritt für Schritt an seinem Projekt arbeiten und dann, wenn es ihm mental und rational richtig erschien, ganz auf die Karte Selbständigkeit setzen.

1. Die persönlichen Werte, Prioritäten und Bedürfnisse
In der ersten Etappe des PERFORMANCE PASSION PROFIT Prozesses geht es darum, die eigenen Werte, das Warum und die persönlichen Prioritäten und Bedürfnisse in Bezug auf Performance (Leistung), Passion (Leidenschaft) und Profit (Lohn) zu überprüfen. In dieser Phase erhielt Peter M. die Bestätigung bezüglich seiner Einstellung auf dem richtigen Weg zu sein. Am Ende dieser Etappe lade ich meine Klienten ein, ihr ganz persönliches Wunschbild ihrer beruflichen Situation aufzuschreiben oder aufzuzeichnen. Ziel ist es, dass der Klient ganz sein Idealbild affirmiert und so voll und ganz auch in seinem Unterbewusstsein verinnerlicht. Dieser Schritt löst je nach Situation des Klienten ganz unterschiedliche Reaktionen aus: Bestätigung, Stolz, Zuversicht, Motivation, Begeisterung, Aufbruchstimmung. Es kann aber auch Angst, Ärger, Wut und Bedauern über Verpasstes sein. Bei Peter M. waren es in erster Linie Bestätigung, Motivation und Aufbruchstimmung. Er war bereit.

2. Die Standortbestimmung
In der zweiten Etappe geht es darum, mittels einer Standortbestimmung herauszufinden, was der Klient bereits schon mitbringt und was er allenfalls noch braucht, um sein Projekt anzustossen. Auch hier richten wir uns an den drei Grundpfeilern Performance, Passion, Profit.

Da sich Peter M. schon seit einiger Zeit mit seiner Selbständigkeit beschäftigte und bereits einen klaren Plan hatte, gab es nicht viele Lücken zu füllen. Er wusste, was er wollte, war sich seiner Sache sicher und hatte sich einen klaren Plan. Wichtig war auch, dass seine Frau ihn unterstützte und in seinem Vorhaben bestärkte. Der Umstand, dass seine Tochter mit 10 Jahren nicht mehr so viel Betreuung wie früher brauchte, ermöglichte es ihr, ihr Arbeitspensum bei einer Versicherungsgesellschaft etwas aufzustocken.

Über die Initialfinanzierung musste sich Peter M. keine grossen Gedanken machen, da seine Selbständigkeit neben den üblichen Kosten für Gründung, Marketing und Kommunikation keine weiteren Investitionen erforderte. Da er seinen Webshop mittels Dropshipping betreiben wollte, benötigte er auch hier neben den Programmier- und Marketingkosten keine weiteren finanziellen Mittel.

Um den Lebensunterhalt finanzieren zu können, standen der Familie neben den Einkünften seiner Frau noch Kapital zur Verfügung, das sich Peter M. für das Projekt angespart hatte. Zudem lag es auf der Hand, dass er mit seinem Projekt neben seiner beruflichen Tätigkeit in der Freizeit starten und Schritt für Schritt wachsen lassen wollte. Er rechnete sich gute Chancen aus, sein Pensum bei seinem Arbeitgeber bei Bedarf reduzieren zu können.

Als wir nach weiteren Möglichkeiten suchten, stelle sich heraus, dass Peter M. in den vergangenen Jahren immer wieder für Familienmitglieder, Freunde und Bekannte die private und geschäftliche Steuererklärung ausgefüllt hatte. Hier sahen wir auch weiteres Potenzial um, wenn auch eher saisonal, weitere Einkünfte und damit Kapital zu generieren.

3. Die Ziele und die Massnahmen
In Bezug auf die Positionierung gab es Lücken. Peter M. verfügte zwar über genaue Vorstellungen, über seine Nische, noch hatte er keine klaren Botschaften. Ich gab ihm deshalb für die Positionierung folgende Fragen mit auf den Weg:

Wer bin ich?
Was mache ich?
Für wen mache ich es?
Wie mache ich es?
Warum mache ich es?
Warum sollten die Menschen zu mir kommen/meine Dienste in Anspruch nehmen?

Weiter fehlte ein Plan, wie und über welche Kanäle er seine Zielgruppe erreichen konnte. Themen wie Online Marketing, Sales Funnel, Google Ads, Empfehlungsmarketing etc. waren ihm selbstverständlich ein Begriff. Aber wie er das alles anpacken und umsetzen wollte, war ihm noch nicht ganz klar. Ein widerspruchsfreier und professioneller Auftritt sind das A und O für eine Unternehmung. Auch wenn sie noch so klein ist. Es macht Sinn, dafür mit einem Partner zusammenzuarbeiten, der einen professionellen Auftritt sicherstellt und mit dem Klienten die zu bespielenden Kanäle definiert.

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Sinnvollerweise hat dieser Anbieter von der Branche eine Ahnung oder betreut schon Kunden in diesem Segment. Diesen galt es noch zu finden. Peter M. wollte den Such- und den Entscheidungsprozess innerhalb  eines Monats erledigen.

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Wenn sämtliche Ziele und Massnahmen definiert sind, mache ich zum Abschluss gerne mit meinen Klienten einen Perspektivenwechsel. Der Klient bestimmt eine Vertrauensperson, zum Beispiel seine Partnerin, seinen besten Freund, jemanden aus der Herkunftsfamilie oder aus dem Job. Für diese Sequenz steigt der Klient in die Rolle dieser Vertrauensperson und beantwortet Fragen, die ihr der Klient unter Umständen stellen würde. Somit gibt der Perspektivenwechsel dem Klienten eine weitere Möglichkeit sein Vorhaben, sein Denken und Handeln aus einem anderen Blickwinkel zu hinterfragen. Hier ein paar Beispiele für Fragen:

Was hältst du von meiner Idee?
Traust du es mir zu?
Warum traust du es mir zu?
Was fehlt mir noch?
Woran könnte es scheitern?
Würdest du meine Dienstleistung beanspruchen?

Die Antworten widerspiegelten im Fall von Peter M. die Überzeugung die, er schon vor dem Coaching hatte und die Erkenntnisse, die er während des Coachings gewann.

4. Die Umsetzung
Ich begleitete Peter M. in seinem Prozess noch im Rahmen von einigen Anschlussmeetings, die in unregelmässigen Abständen stattfanden. In diesen Meetings überprüften wir die Entwicklung seines Projektes, insbesondere die Massnahmen, die er nach dem Coaching in die Wege leitete. Danach verfolgte er sein Ziel selbständig und erlebte die Ups und Downs, die jeder kennt, der sich selbständig macht.

Nach sechs Monaten reduzierte er sein Pensum bei seinem Arbeitgeber. 18 Monate nach unserem Coaching kündigte er seine Stelle und lebt heute seinen Traum von der Selbständigkeit.


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"ICH LIEBE WAS ICH TUE - UND DAS SOLL NOCH LANGE SO WEITERGEHEN!"

PERFORMANCE PASSION PROFIT 2/5
Es muss nicht immer eine Krise oder der Wunsch nach einer Veränderung sein, die dazu führen, dass man eine berufliche Standortbestimmung vornimmt. In diesem Fall geht es darum, wie Sie die eigene Position nachhaltig stärken und bewahren. Lesen Sie hier, wie das gehen kann.

 
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Es muss nicht immer eine Krise oder der Wunsch nach einer Veränderung sein, die dazu führen, dass man eine berufliche Standortbestimmung vornimmt. Gerade wenn es vermeintlich gut läuft, möchten Menschen wissen, wie sie ihre Position nachhaltig stärken und bewahren können. In der nachfolgenden Fallgeschichte können Sie nachlesen, wie das gehen kann.

«Ich liebe meinen Job und möchte ihn am liebsten bis zu meiner Pension ausüben», sagte Martina W., als sie zu mir ins Coaching kam.

«Warum sind Sie dann hier, wenn alles perfekt läuft?», fragte ich zurück.

«Nun, ich bin ein Mensch, der sich nicht blind auf den Moment verlässt. Und ich will einfach sicher sein, dass ich das Richtige tue. Oder ob ich etwas ändern muss.»

Martina W. 47 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder im Teenageralter, ist Teamleiterin eines Beraterteams bei einer international tätigen Grossbank.  Sie macht diesen Job seit elf Jahren und das mit grossem Erfolg. Kunden und Vorgesetzte schätzen sie als verlässliche und kompetenten Partnerin. Martina W. ist mit ihrem Job zufrieden und fühlt sich ausgefüllt. Und auch finanziell geht es ihr ausgezeichnet. Ihr Mann ist ebenfalls berufstätig. Im Verlauf der Jahre wurden ihr immer wieder Beförderungen angeboten, die sie jedoch immer ablehnte. Ein weiterer Aufstieg auf der Karriereleiter ist für sie kein Thema. Es besteht kein Druck zur Veränderung. Trotzdem ist sie realistisch genug, zu wissen, dass ihr dieser Job nicht auf Lebenszeit garantiert ist.

«Was wollen Sie denn mit dem Coaching genau erreichen?», fragte ich.

«Zuerst geht es mir darum, herauszufinden, ob ich mit meinem Gefühl, so weiterzumachen, überhaupt richtig liege. Und wenn dem so ist, möchte ich wissen, wie ich meine Position langfristig sichern kann.»

«Und wie sieht es mit einer Alternative aus, falls Sie Ihren Job doch einmal verlieren?», fragte ich.

«Da bin ich dann doch ziemlich fatalistisch. Es wird sich bestimmt etwas ergeben.» So ihre Antwort.

«Aber gibt es denn eine Alternative zu dem, was Sie aktuell machen? Eine andere Tätigkeit, etwas, was Sie sonst noch können, mit dem Sie Geld verdienen könnten?»

«Nein, eigentlich nicht», war ihre Antwort. «Seit ich berufstätig bin, war ich in der Finanzindustrie angestellt. Dann kamen die Kinder und eine Neuorientierung war in dieser Zeit sowieso kein Thema.»

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Ich dachte an die Finanzkrise von 2007 zurück, als in deren Verlauf tausende Bankmitarbeitende ihren Job verloren. Eine Chronologie können Sie hier nachlesen. Viele hatten das Gefühl, dass ihr Job für die Ewigkeit sei. Nicht nur Babyboomer, auch Gen-Xler, denen man noch eingeprägt hat, dass man EINEN Beruf ausübt – am besten das ganze Leben lang … Viele von ihnen standen plötzlich auf der Strasse und suchten, mangels Alternativen, wieder in der Finanzindustrie eine Zukunft. Manche fanden sie auch. Aber zum Teil auf einer tieferen Hierarchiestufe, zu tieferen Konditionen. Ein Betroffener, der damals seinen Job verloren hatte und wieder eine Anstellung fand, sagte mir einmal: «Ich bin glücklich und ich liebe meinen Job – ausgenommen einmal im Monat, dann, wenn ich meine Gehaltsabrechnung erhalte, dann könnte ich heulen»

Die Gedanken behielt ich erst mal für mich, da ich meine Klientin nicht verunsichern oder unnötig konditionieren wollte. Also starteten wir mit dem PERFORMANCE PASSION PROFIT Prozess.

1. Die persönlichen Werte, Prioritäten und Bedürfnisse
In der ersten Etappe geht es um das ganz persönliche Bild des Klienten. Es gilt herauszufinden, ob sich die persönlichen Werte und Prioritäten und damit auch das Warum im Gegensatz zu früher verändert hat. Dies war bei Martina W. nicht der Fall. Sie stand noch immer für ihre Werte, die sie schon früher geleitet hatten. Auch bezüglich ihrer Prioritäten hatte sich nicht viel verändert.

Mit Menschen zu arbeiten, war ihre Passion. Dafür stand sie leidenschaftlich. Das bedeutete auf der einen Seite Abwechslung, konfrontierte sie aber auch immer wieder mit neuen Herausforderungen, die sie dankbar annahm und mit ihrer Erfahrung in den meisten Fällen meistern konnte.

Das machte sie innerhalb der Bank zur geschätzten Anlaufstelle für andere Teamleiter aber auch für ihre Mitarbeitenden.

Leistung (Performance) zu erbringen war für sie eine Selbstverständlichkeit. Erfolg war ihr wichtig. Kunden zu gewinnen und langfristige Beziehungen aufzubauen stand für sie im Vordergrund. Allerdings ging es ihr aber auch um die persönliche Bestätigung, das Richtige zu tun.

Wichtig war ihr jedoch auch, ihre Mitarbeitenden zu fördern und eine Kultur innerhalb des Teams zu schaffen, die ihre Mitarbeitenden zu Bestleistungen motivierten. Sie selbst musste nicht immer die Beste sein und sie hatte mit der Zeit gelernt, dass begabte und motivierte Mitarbeitende genauso wertvoll für den Teamerfolg waren wie ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken. So wurden denn auch Erfolge, auch ihre eigenen, immer vom Team als Ganzes «gefeiert».

Profit (Lohn) bedeutete für sie Anerkennung und Zuspruch ihrer Kunden und Vorgesetzten und die Loyalität ihrer Mitarbeitenden. Dass das auch Einfluss auf ihre finanzielle Situation hatte, nahm sie dankbar an.

So hatten wir in der ersten Etappe festgestellt, dass sie im Grundsatz noch immer von den gleichen Werten und Prioritäten geleitet wurde. Da sich auch privat keine Änderung abzuzeichnen schien, konnten wir davon ausgehen, dass ihr heutiger Job auch weiterhin ihrem Idealbild entsprach. Das zeichnete sich auch ab, als ich sie bat, mir ihr Wunschbild für die Zukunft zu beschreiben.


2. Die Standortbestimmung

In der zweiten Etappe ging es darum, festzustellen, wie die aktuelle Situation diesem Wunschbild entsprach. Dazu arbeite ich gerne mit Skalierungen. Bei diesem Schritt stellen wir auf der einen Seite die positiven Aspekte fest, finden aber auch heraus, was der Klientin noch braucht, um ihre Situation zu verbessern, um damit ihr angestrebtes Ziel zu erreichen.

Im konkreten Fall von Martina W.  kamen neben ganz vielen Stärken und positiven Punkten auch einige Schwächen und kritische Erfolgsfaktoren zum Vorschein. Nun galt es, auf diese einzugehen und festzuhalten, wie Lücken langfristig geschlossen werden konnten. Konkret kristallisierten sich vier Themen heraus:

- Sie stand mit der Digitalisierung und den Sozialen Medien auf Kriegsfuss
- Sie hatte keine Vorstellung betreffend einer Alternative zu ihrem aktuellen Job – weder intern noch extern
- Unter ihrer Zurückhaltung litt auch ihr Selbstmarketing
- Ihre betriebsinterne Vernetzung war mangelhaft
 

3. Die Massnahmen

Wissen ist Macht
Die Einstellung von Martina W., nicht alles wissen zu müssen, war auf der einen Seite ein positiver Aspekt, der sie als offene und ehrliche Vorgesetzte auszeichnete. Bei den Themen Digitalisierung und Soziale Medien ging es ihr jedoch mehr darum, sich den Gegebenheiten zu entziehen und weniger darum, sinnvoll zu delegieren. Das war ein offensichtlicher Schwachpunkt, der ihr irgendwann einmal zum Verhängnis werden könnte. Diese Lücke wollte sie schliessen. Als Massnahme hielt sie darum fest, dass sie sich über interne und externe Weiterbildungsmöglichkeiten informieren und sich innerhalb von zwei Monaten für ein adäquates Programm entscheiden würde.

Die Alternative
Martina W. war seit ihrem Einstieg in die Berufswelt in der Bankbranche tätig gewesen. Hier hatte sie ihre Expertise. Wie sie selbst erwähnte: „Die Bankenwelt hab ich im Griff, sonst kann ich nichts.“

„Haben Sie sich denn schon einmal darüber Gedanken gemacht, ob es nicht doch etwas gibt, dass Sie mit Leidenschaft machen, das die Welt brauchen könnte, worin Sie gut sind und wofür man Sie  bezahlen würde?»

Wer es kennt, hat es aufgrund der Fragen erkannt: das IKIGAI Modell, das seinen Ursprung in Japan hat. Hier finden Sie eine Erklärung dazu. Ich wende es gerne dann an, wenn es darum geht, den Lebenszweck eines Menschen zu finden. Aber auch, wenn es darum geht, neue Perspektiven und verborgene Stärken und Ressourcen zu identifizieren. Die Beantwortung der vier Fragen nahm sie als «Hausaufgabe» für unseren nächsten Termin mit.

 
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Selbstvermarktung und Netzwerk
Ihre Selbstvermarktung war eine weitere Schwachstelle von Martina W. Klar wurden die Erfolge ihres Teams auch auf ihre Leistungen und ihre Führungsqualitäten zurückgeführt. Aber sie verpasste es regelmässig, sich selbst als verantwortliche Leaderin dieser erfolgreichen Truppe zu positionieren. Damit lief sie Gefahr, dass man sie mit der Zeit für ersetzbar hielt.

Auch hatte sie es in den vergangenen Jahren «verpasst», sich innerhalb der Unternehmung ein Netzwerk aufzubauen, um ihre Wahrnehmung zu stärken und sich Botschafter zu schaffen.

Tue Gutes und sprich darüber – aber immer in der richtigen Dosis. Unter diesem Motto machte sie sich Gedanken, wie sie ihre interne Positionierung stärken und ihrn Netzwerk erweitern konnte. Da gab es innerhalb eines Grosskonzerns etliche Möglichkeiten – von themenbezogenen Projektgruppen über den Freizeitverein bis zum Arbeitnehmerverband. Für die Evaluation und den finalen Entscheid gab sie sich ebenfalls zwei Monate Zeit.

Sämtliche Massnahmen hielt Martina W. in einem Zielplan fest, mit Start der Massnahmen, Zwischenzielen, ihrer persönlichen Motivation, von wem und wo sie Support erhalten würde und wann sie das Ziel erreicht haben wollte.

Durch die Tatsache, dass sie in vielen Bereichen Bestätigung für die Weiterführung ihrer aktuellen beruflichen Situation erhielt, hielten sich auch die in die Wege zu leitenden Massnahmen in Grenzen. 

4. Die Umsetzung

Ich biete meinen Klienten jeweils an, dass ich sie im Prozess der Umsetzung begleite. Das macht aber nur Sinn, wenn sie mich wirklich dafür brauchen. Gemeinsam entschieden wir, dass Martina W. die nächsten Schritte alleine in die Wege leiten und umsetzen konnte – mit Ausnahme der Suche nach einer Alternative zu ihrer aktuellen Tätigkeit. Dafür haben wir uns noch einmal zu einem Coaching getroffen.

Um es kurz zu machen: es stellte sich heraus, dass sich Martina W. schon länger für Immobilien interessierte und sich in der Vergangenheit in diesem Bereich auch schon finanziell engagiert hatte. Hier sah sie eine echte Alternative und sie ist aktuell daran, sich in diesem Bereich weiterzubilden und sich mit ihrem Ehemann ein Immobilienportfolio aufzubauen.


Ist es für Sie an der Zeit Bilanz zu ziehen und eine Standortbestimmung machen - in vier Schritten, innerhalb von drei Stunden?
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Hier zwei Buchempfehlungen zum IKIGAI-Modell: Finde dein IKIGAI und Gesund und glücklich hundert werden

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"ALLES OK IN MEINEM JOB?" EINE FRAGE, VIER ANTWORTEN

PERFORMANCE PASSION PROFIT 1/5
Mache ich noch den richtigen Job? Finde ich Erfüllung, in dem was ich tue? Sehe ich mein tägliches Schaffen noch mit denselben Augen wie früher? Will ich das überhaupt noch? Wie geht es weiter? Kennen Sie diese Fragen? Finden Sie die Antwort - in vier Schritten.

 
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Bin ich noch im richtigen Job? Finde ich Erfüllung, in dem was ich tue? Sehe ich mein tägliches Schaffen noch mit denselben Augen wie früher? Wie geht es weiter? Diese und weitere Fragen stellen sich meine Klientinnen und Klienten oft wenn Sie zu mir ins Business Coaching kommen. Ich selbst stelle sie mir auch immer wieder. Das hat auch dazu geführt, dass ich in meiner beruflichen Laufbahn immer wieder Anpassungen gemacht habe - von der Finanzindustrie zur Kommunikationsbranche und zum Life- und Business Coaching.  Für mich waren das logische Schritte der Weiterentwicklung und deshalb habe ich den Weg jeweils mit Bedacht eingeschlagen und nicht alles von heute auf morgen auf den Kopf gestellt.

Der Veränderung ging immer die Frage nach dem Warum voraus. Ich stellte jeweils fest, dass ich den Job noch gerne machte. Allerdings spürte ich, dass ich mich weiterentwickeln und etwas Neues lernen wollte.

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Performance, Passion, Profit - die Grundpfeiler für die berufliche Erfüllung

Ich fand heraus, dass für mich die berufliche Erfüllung auf drei Grundpfeilern basiert. Performance (Leistung), Passion (Leidenschaft) und Profit (Lohn). Sowohl meine Interpretation dieser Grundpfeiler als auch meine persönlichen Werte und Prioritäten hatten sich verändert. Das trieb mich nicht von meinem Job weg, es zog mich zu etwas hin. Aufgrund meiner Erkenntnisse habe ich eine Standortbestimmung gemacht und so Schritt für Schritt herausgefunden, in welche Richtung meine weitere berufliche Zukunft gehen sollte. Und ich fand auch heraus, was ich noch benötigte, damit die Weiterentwicklung auch erfolgreich verläuft. Daraus ist das PERFORMANCE PASSION PROFIT MODELL entstanden. Mit diesem Prozess arbeite ich heute in meinen Coachings oder führe dazu Firmenseminare durch.

Der Weg teilt sich in vier Etappen auf:

1.)    Wir ergründen Ihr Warum, finden Ihre persönlichen Werte und Prioritäten und Bedürfnisse

2.)   Aufgrund der Antworten aus Pt. 1 machen Sie eine Standortbestimmung der heutigen Situation und identifizieren
Ihre Bedürfnisse, damit Sie allfällige Lücken schliessen können

3.)    Wir definieren Ihre Ziele und erarbeiten daraus einen Massnahmenplan, welcher Schritt für Schritt zu den gewünschten angestrebten Resultaten führt.

4.) Sie setzen den Plan um - alleine oder gemeinsam mit mir an der Seitenlinie.

Wenn Sie also Ihren Beruf schon ein paar Jahre ausüben und sich fragen, ob noch alles stimmt in Ihrem Job, ob Sie ihn eigentlich noch gerne machen, resultieren daraus vier mögliche Antworten:

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1) Alles bestens. Ich liebe meinen Job und will diesen noch lange machen – wie stelle ich sicher, dass das auch so bleibt?

Das ist schon einmal eine gute Ausgangslage – es besteht vermeintlich kein Handlungsbedarf. Allerdings dürfen Sie sich auch nicht auf die aktuelle Situation verlassen. In der heutigen schnelllebigen Zeit gehören Veränderungen mehr und mehr dazu. Dann macht es Sinn, dass Sie darauf vorbereitet sind. Stellen Sie zuerst sicher, dass Ihr Warum und Ihre persönlichen Werte auch tatsächlich noch mit denen Ihres Jobs übereinstimmen. In der Folge analysieren Sie Ihre aktuelle Situation und finden heraus, ob nicht doch Differenzen bestehen. Dann halten Sie die Massnahmen fest, die sicherstellen, dass Sie in ihrem Job auch weiterhin bestehen können und die Erfüllung finden, die Sie aktuell finden. Gleichzeitig identifizieren Sie mögliche Stolpersteine und halten fest, wie Sie diese umgehen oder diesen vorbeugen können.

 2) Mein Job gefällt mir, aber ich weiss, dass ich mich irgendwann noch weiterentwickeln oder verändern will. Welches ist die Richtung, die ich einschlage, und wann passiert was?

In dieser Situation geht es darum, dass Sie herausfinden, in welche Richtung eine mögliche Veränderung gehen kann, und was Sie brauchen, um den Prozess zielführend und erfolgreich zu starten. Gibt es Veränderungen bei Ihren persönlichen und beruflichen Werten? Hat sich Ihr Warum in eine andere Richtung entwickelt? Wie sieht Ihr Idealbild bezogen auf Ihre berufliche Zukunft aus?  Findet die Veränderung im oder ausserhalb Ihres aktuellen Arbeitsumfeldes statt? Bleiben Sie angestellt oder streben Sie eine Selbständigkeit an? In derselben oder in einer anderen Branche? Wie sieht Ihr Idealbild für Ihre Veränderung aus? Was begeistert Sie? Wofür stehen Sie am Morgen auf? Wie sieht Ihre Situation aktuell aus? Was brauchen Sie, um die Veränderung zu starten? Welche Massnahmen müssen Sie in die Wege leiten, um die Erkenntnisse umzusetzen und erfolgreich Ihre Weiterentwicklung zu starten?

 3) Im Moment passt es noch, aber ich weiss ganz konkret, was ich erreichen will – wie packe ich es an?

Sie wissen, was Sie wollen. Sie haben bereits eine klare Vorstellung davon, in welche Richtung Ihre Weiterentwicklung gehen soll. Eine weitere Stufe auf Ihrer Karriereleiter? Eine andere Funktion oder Tätigkeit innerhalb ihres beruflichen Umfeldes? Eine neue Branche? Selbständigkeit? Was brauchen Sie, um Ihr Ziel zu erreichen? Wann starten Sie? Wann ist Ihr Ziel erreicht? Nun geht es darum, ein klares Ziel und allenfalls Zwischenziele zu setzen. Halten Sie die nötigen Schritte und Massnahmen fest, damit Sie Ihre Weiterentwicklung starten und Ihr Ziel an dem von Ihnen definierten Zeitpunkt erreichen. Was brauchen Sie, um das angestrebte Resultat zu erreichen? Wann setzen Sie welche Massnahme um? Versuchen Sie auch mögliche Stolpersteine zu erkennen und halten Sie fest, wie Sie reagieren, wenn diese eintreten.

4) Mein Job ist ein notwendiges Übel. Ich muss mich neu orientieren.

Auch hier stehen Sie vor vollendeten Tatsachen. Sie müssen dringend handeln und herausfinden, in welche Richtung Ihre berufliche Zukunft gehen soll. Was sind die Gründe für Ihre Unzufriedenheit? Hat sich Ihr privates oder berufliches Umfeld verändert? Was brauchen Sie, um die Situation zu ändern? Wollen oder müssen Sie sich komplett neu orientieren? Wie sieht das Idealbild Ihrer neuen beruflichen Zukunft aus? Wie können Sie sicherstellen, dass die Gründe für Ihre Unzufriedenheit in Zukunft nicht wieder eintreten?

Erkennen Sie sich in einer der oben genannten Situationen wieder? Die Antworten auf die offenen  Fragen suchen und finden wir, wenn wir gemeinsam den PERFORMANCE PASSION PROFIT Prozess durchlaufen.

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Die Kombination aus einem klaren Plan und mentaler Stärke

Ein klarer Prozess und daraus resultierende Ziele und Massnahmen sind jedoch nur die halbe Miete. Genauso wichtig erscheint mir, dass Sie mental bereit dafür sind, die nötigen Schritte in die Wege zu leiten und auf dem Weg auch Rückschläge und Niederlagen verkraften können. Deshalb arbeite ich zusätzlich mit Mentaltools, die Sie erlernen und jederzeit einsetzen können, um auf Kurs zu bleiben.

Wollen Sie mehr erfahren? Bleiben Sie dran!

Wenn Sie bereits jetzt einen ersten Schritt machen wollen, oder ein anderes Thema aufgreifen möchten, nehmen Sie mit mir Kontakt für ein unverbindliches Erstgespräch auf.


Wollen Sie mehr zum Performance Passion Profit aus der Praxis lesen? In den nächsten Folgen gehe ich jeweils am Beispiel einer Fallgeschichte auf eine der vier Situationen vertieft ein.



 
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"ERKENNE DEN RICHTIGEN MOMENT" - MEINE BEGEGNUNG MIT MICHAiL GORBATSCHOW UND IHRE FOLGEN

Den richtigen Moment zu finden, um einen entscheidenden Schritt zu machen, ist nicht immer einfach. Das erlebe ich immer wieder bei meinen Klientinnen und Klienten. Ich habe meine ganz eigene Geschichte dazu – der ehemalige Generalsekretär der KPdSU, Michael Gorbatschow, spielt darin eine eigene Rolle.

 

Den richtigen Zeitpunkt zu finden, um einen entscheidenden Schritt zu machen, ist nicht immer einfach. Das erlebe ich immer wieder bei meinen Klientinnen und Klienten in meinen Personal Coachings. Ich habe meine ganz eigene Geschichte dazu – der ehemalige Generalsekretär der KPdSU, Michail Gorbatschow, spielt darin eine eigene Rolle.

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Sacha Johann Personal- & Teamcoaching

Als dieses Bild im Juli 2005 entstand, war ich noch verantwortlich für das Marketing des Private Banking Kundensegments bei einem Schweizer Finanzinstitut. Gleichzeitig nahm mein Engagement als Sidepreneur – 2002 hatte die Kommunikationsagentur Premotion mitgegründet – immer mehr meiner Ressourcen in Anspruch. Die Agentur beschäftigte zu diesem Zeitpunkt drei Mitarbeitende, mein Einstieg war schon länger ein Thema. Noch war ich jedoch nur in der Freizeit und am Wochenende für Premotion tätig. Mit der Zeit liess es sich jedoch auch nicht mehr vermeiden, dass ich während der Arbeitszeit auf der Bank mit Fragen und unaufschiebbaren Tätigkeiten konfrontiert wurde. Aber es brauchte ein prägendes Ereignis, welches mich dazu veranlasste, den entscheidenden Schritt zu machen.

Anlässlich des 20 Jahre-Jubiläums von Glasnost und Perestroika fand in Luzern ein Konzert des russischen Pianisten Andrei Gavrilov, verbunden mit einem Gespräch mit Michail Gorbatschow statt. Gavrilov, zu Beginn seiner Karriere gefeiert, wurde in den 80er Jahren aufgrund regimekritischer Äusserungen von der damaligen sowjetischen Führung unter Hausarrest gestellt und zeitweise in psychiatrische Kliniken eingewiesen. 1984 wurde er von Michail Gorbatschow rehabilitiert; das war der Beginn einer langen Freundschaft. 

Die Organisatorin der Veranstaltung sprach bei uns für ein Sponsoring-Engagement vor, welches von der Bank bewilligt wurde. Im Gegenzug stand uns ein Ticketkontingent zur Verfügung. Dieses Kontingent sollte dafür genutzt werden, den Anlass mit Kunden zu besuchen. Das Interesse an den Plätzen war gross, viele Kundenberater ergriffen die Gelegenheit, ihren Kunden ein einmaliges Erlebnis zu bieten. Auch ich war begeistert von diesem Projekt, nahm mich der Sache jedoch nicht wie gewohnt an. In früheren Jahren hatte ich bei solchen Gelegenheiten für die Berater jeweils ein zusätzliches Programm organisiert und das Maximum an Gegenleistungen für ein Sponsoring-Engagement herausgeholt. Noch ein Jahr zuvor hatte ich bei einem Charity Ball einer Stiftung dafür gesorgt, dass die Bankvertreter mit ihren Kunden am Tisch der Ehrengäste Roger Moore und Christopher Lee sassen.

Jetzt liess ich den Dingen, bis auf die Ticketzuteilung, ihren freien Lauf. So kam es, dass sich die Kundenberater zusammenschlossen und ihre Kunden zu einem Begrüssungsapéro auf der Terrasse des Konzerthauses einluden.

Kurz kam einmal die Frage auf, ob es möglich sei, ein kurzes Meet & Greet mit Michail Gorbatschow zu organisieren. Auf meine Nachfrage verneinte das die Veranstalterin. Ich akzeptierte diese Antwort. Auch etwas, das es früher nicht gegeben hätte.

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Dann kam der Tag der Veranstaltung. Ein Samstag. Das Konzert  von Andrej Gavrilov mit dem anschliessenden Talk mit Michail Gorbatschow war ein voller Erfolg. Michail Gorbatschow, der mit seiner Politik massgeblich zum Ende des kalten Krieges, zur deutschen Wiedervereinigung, aber auch zum Ende der Sowjetunion beigetragen hatte, war als Gast vor Ort. Er sprach in einem Talk über seine Erinnerungen an die Ereignisse, welche mit seinem Amtsantritt 1985 ihren Lauf nahmen und auf ihrem Höhepunkt der Welt neue Hoffnung auf ein friedliches Zusammenleben zwischen Ost und West gaben.

Im Konzertsaal herrschte absolute Stille, als er sprach. Man spürte geradezu, wie die Spannung und die Energie dieser weltverändernden Ereignisse den Raum einnahmen.

Danach ging es mit dem Schiff zum Empfang, zu dem ich mit meiner Verlobten Anouk und meinem damaligen Vorgesetzten eingeladen war.

Plötzlich standen wir vor Michail Gorbatschow. Dieser, ganz ungezwungen, begann ein Gespräch mit uns – seine Dolmetscherin übersetzte alles. Gorbatschow kennenzulernen und mit ihm zu sprechen, gehört zu den einprägsamsten Erlebnissen, die ich jemals erfahren habe. Es ging etwas Magisches von diesem Mann aus. Und er war auch witzig. Wie lange wir schon ein Paar seien, wollte er wissen und wann die Hochzeit sei. „In einem Jahr“, entgegnete ich. Ob ich denke, dass meine Verlobte auf mich bis zur Hochzeit warten würde. Es gäbe doch bestimmt noch andere Anwärter, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu. Sie wartete, Gott sein Dank :-). Dann machten wir noch ein gemeinsames Foto. Ich war in Hochstimmung, angetan von dieser unglaublichen Persönlichkeit wie auch von der ganzen Atmosphäre, die herrschte – bis zu dem Zeitpunkt, als ich meinen Vorgesetzten traf: „Das war ein guter Event. Schade jedoch, dass die Kunden nicht die Möglichkeit hatten, Michail Gorbatschow persönlich zu treffen.“ Das war der zweite „magische Moment“ an diesem Abend. Allerdings ein wenig erfreulicher. Mir wurde schlagartig bewusst, dass es mein Job gewesen wäre, mehr aus dieser einmaligen Möglichkeit zu machen. Stattdessen tat ich im Vorfeld gerade das Nötigste und verpasste es so, das Optimum für die Kundenberater und ihre Gäste herauszuholen. Zu sehr war ich in dieser Zeit noch mit anderen Dingen beschäftigt.

Der Abend war für mich gelaufen.

Am nächsten Tag war ich hin- und hergerissen. Auf der einen Seite noch immer überwältigt von dem Abend insgesamt. Auf der anderen Seite hatte ich das Gefühl, meinen Job nicht gemacht zu haben. Und das nagte unglaublich an mir. Ich musste meine Gedanken ordnen und ging mit mir selbst ziemlich hart ins Gericht. Der Tanz auf zwei Hochzeiten als Angestellter und Selbständiger hatte zu lange gedauert. Ich hatte erkannt, dass ich schon viel zu sehr in die Agentur involviert war und dass dieses Engagement nur noch grösser werden würde. Weitere solcher Ereignisse, die nicht meinem Verständnis von Arbeitsqualität und Aufgabenerfüllung entsprachen, wären unvermeidbar geworden.

Am Montag stellte ich bei meinem Vorgesetzten meinen Job zur Verfügung. Ich erklärte ihm meine Gedanken und auch, dass ich erkannt hatte, dass es immer schwieriger werden würde, sowohl den Ansprüchen der Bank als auch der Agentur gleichermassen gerecht werden zu können. Noch immer ärgerte ich mich darüber, dass ich die Zeichen offenbar zu spät erkannt hatte. Mein Vorgesetzter sah das nicht so dramatisch wie ich. Er war sehr überrascht und nahm meine Kündigung nicht an. Aber er machte mir den Vorschlag, mein Pensum für die nächsten 12 Monate bei der Bank auf 50 % zu reduzieren. Dafür bin ich ihm noch heute dankbar. Ein Jahr später stieg ich dann zu 100 % bei Premotion ein.

Wenn ich heute dieses Bild anschaue, löst das bei mir gemischte Gefühle aus. Auf der einen Seite sind da die Erinnerungen an ein grossartiges Erlebnis. Auf der anderen Seite – und das ist der „Fluch“ – ärgert es mich noch heute, dass ich die Zeichen nicht schon früher erkannt und die Prioritäten verlagert hatte. Schlussendlich aber – und das ist der „Segen“ – hat diese Geschichte dazu beigetragen, dass ich den Schritt in eine erfolgreiche und erfüllende Selbständigkeit gemacht habe. Manchmal frage ich mich, ob es Zufall oder Schicksal ist, dass das Zitat „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ von Michail Gorbatschow stammt.

Stehen auch Sie vor einer wichtigen Entscheidung oder gibt es ein anderes Thema, das Sie angehen möchten? Kontaktieren Sie mich, wir finden gemeinsam die Antworten auf Ihre Fragen.

 
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GEFANGEN IM PERMANENTEN JETLAG - HABEN SIE IHR SCHLAFVERHALTEN IM GRIFF?

Wer in seinem Wach- und Schlafverhalten nicht seinem Chronotypen entspricht, bewegt sich in einem permanenten Jetlag. Mit den nachfolgenden Tipps können Sie diesen lindern oder ganz umgehen.

 

Es kommt vor, dass sich Klientinnen und Klienten meiner Personal Coachings müde und antriebslos fühlen. Bei genauer Betrachtung stellt sich oftmals heraus, dass sie ein Schlafverhalten haben, dass nicht ihrem Chronotyp entspricht.

Traditionell spricht man von der nachtaktiven Eule, die erst spät schläft und am nächsten Tag Mühe hat, aus dem Bett zu kommen. Die Lerche, die bereits am frühen Morgen fit und munter ist, dafür am Abend schnell müde wird. Dann gibt es noch den Normaltypen, der irgendwo dazwischen liegt und den der Grossteil der Bevölkerung ausmacht.

Der Psychologe Michael Breus unterscheidet sogar zwischen vier verschiedenen Typen: Der Löwe, ein produktiver Frühaufsteher, der früh schlafen geht und mit der Angst lebt, etwas zu verpassen. Der Wolf, ein kreativer, manchmal etwas schräger Vogel, der dann auf den Beinen ist, wenn andere schlafen. Der Bär, ein angenehmer Zeitgenosse, der seine produktivste Zeit nicht immer spürt und am meisten Schlaf braucht. Der Delfin, ein intelligenter, energiegeladener Perfektionist, der als Problemschläfer gilt.

CREDIT: PHOTO: ANDREW CROWLEY; LION, WOLF AND BEAR MASKS FROM WINTERCROFT.COM

CREDIT: PHOTO: ANDREW CROWLEY; LION, WOLF AND BEAR MASKS FROM WINTERCROFT.COM

Zu welcher Gruppe man gehört, kann man nicht steuern, denn das liegt in den Genen. Wer jedoch konstant gegen seinen Biorhytmus lebt, bewegt sich in einem permanenten Jetlag. Nun können wir nicht einfach aufgrund unserer inneren Uhr unseren Tagesablauf auf den Kopf stellen.

Hier helfen jedoch flexible Arbeitszeiten und Arbeitsplätze – vor allem an Orten, wo der Sport „Wer ist zuerst da, wer geht als Letzter“ noch gerne betrieben wird. Diesem Spiel kann man sich übrigens auch durch Home Office entziehen. 

Allerdings hilft es schon, wenn man seinen Arbeitsalltag, wann immer es geht, nach seinem Chronotyp richtet. Das heisst, dass Frühaufsteher anspruchsvolle Arbeiten und Meetings am besten in die erste Tageshälfte legen. Am Nachmittag hilft ein Powernap oder ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft über den ersten Anflug von Müdigkeit hinweg. Wer nachts lange wach bleibt, sollte am Morgen Stress und Gehetze vermeiden und ruhig in den Tag starten. Dafür am Nachmittag oder Abend sein Leistungshoch für wichtige Aufgaben nutzen.

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Weil das nicht immer gelingt, gibt’s hier ein paar Tipps, wie man es schafft, morgens in die Gänge zu kommen:

Stehen Sie auf, wenn Sie wach sind
Wenn ich früher vor dem Wecker aufgewacht bin, habe ich mich hin und her gewälzt, in der Hoffnung, wieder Schlaf zu finden. Heute stehe ich auf, mache Sport, erledige eine Arbeit oder mache sonst etwas Sinnvolles. Fertig.

Wachen Sie mit Licht auf
Entweder mit einem Lichtwecker oder sie dunkeln Ihr Schlafzimmer gar nicht erst ab.

Trinken Sie Wasser
Ein bis zwei Gläser direkt nach dem Aufstehen. Das reinigt den Körper und regt den Stoffwechsel an. Gewichtverlust, ein verbessertes Hautbild und stärkeres und glänzenderes Haar sind angenehme Nebeneffekte. PS: Versuchen Sie, die Wasserzufuhr über den Tag weiter durchzuziehen. Eine Faustregel ist ein Glas Wasser pro Stunde.

Erhöhen Sie Ihren Puls
Ein paar Sit-ups oder Liegestütze reichen. Wer genug Energie hat, geht spazieren oder läuft eine Runde. Auch das kann man sich angewöhnen. Wer sich gar nicht bewegen will, macht ein paar Dehnübungen.

Hören Sie Musik, nur Musik
Hören Sie lieber Ihre Lieblingsmusik anstatt als Erstes das Radio einzuschalten und Nachrichten zu hören. Das Handy lassen Sie im Flugmodus. Es reicht, wenn Sie auf dem Weg zur Arbeit hören oder lesen, dass auf der Welt nicht alles rundläuft.

Tanken Sie frische Luft
Nehmen Sie das Fahrrad zur Arbeit. Wenn Sie mit den ÖV zur Arbeit fahren, steigen Sie eine Haltestelle später ein oder eine früher aus. Wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind, fahren Sie 5–10 Minuten früher los und machen Sie, wenn Sie angekommen sind, noch einen kurzen Spaziergang.

Machen Sie eine einfache Tätigkeit
Starten Sie mit einer einfachen Tätigkeit. Das muss nicht einmal mit Ihrem Job etwas zu tun haben. Abfall raustragen, Altpapier binden, kurze Aufräumaktion, einen Anruf erledigen, Handwerker aufbieten etc. Oder eben ein bis zwei Gläser Wasser trinken. So haben Sie am frühen Morgen gefühlt schon etwas geleistet.

Erstellen Sie Ihre Aufgabenliste bereits am Vorabend
Machen Sie in den letzten 10 Minuten Ihres Arbeitstages eine Aufgabenliste für den nächsten Tag. So beginnt Ihr Unterbewusstsein bereits in der Nacht mit der (mentalen) Verarbeitung. Am Morgen wissen Sie dann gleich, was zu tun ist, und Sie können mit der Arbeit starten. Vergessen Sie nicht, neben den Pflichten auch mindestens eine Tätigkeit aufzulisten, die Ihnen Spass macht und auf die Sie sich freuen können. Das hat positive Auswirkungen auf Ihre Motivation und Ihre morgendliche Stimmung.

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Wenn Sie einmal eine Nachtschicht einlegen müssen, helfen Ihnen diese Tipps:

Arbeiten Sie mit genügend Licht
Halten Sie Ihren Arbeitsplatz so hell wie möglich. So „überlisten“ Sie die Müdigkeit.

Dosieren Sie die Koffeinzufuhr
Am besten ist es, ein, zwei Stunden vor der „Nachtschicht“ einen Kaffee zu trinken. Dauert es länger, sollten Sie ab zwei Uhr keinen Kaffee mehr trinken, da Sie die Wirkung des Kaffees wach hält, wenn Sie eigentlich schlafen möchten.

Machen Sie einen Powernap
Achten Sie jedoch darauf, dass dieser nicht länger als 10-20 Minuten dauert. Ansonsten fallen Sie in den Tiefschlaf.

Trinken Sie regelmässig
Auch hier gilt: Flüssigkeitszufuhr hält Ihren Organismus am Laufen.

Achten Sie im Vorfeld auf Ihre Ernährung
Essen Sie tagsüber leichte Gerichte und verzichten Sie auf fettige, schwere Mahlzeiten und Alkohol.

Brainfood nicht vergessen
Halten Sie Snacks in Form von Nüssen, Früchten oder rohem Gemüse in Reichweite.  Wenn Sie keine Lust auf essen haben, helfen Kaugummis oder Bonbons.

Arbeiten Sie nach Plan
Listen Sie sich auf, was Sie in der Nacht alles erledigen wollen und streichen Sie jede beendete Arbeit auf Ihrer Liste durch. Zu sehen, dass Sie Schritt für Schritt zum Ende kommen, hat eine motivierende Wirkung.

Starten Sie nicht übermüdet
Wenn Sie den Einsatz planen können, achten Sie darauf, dass Sie am Vortag genug schlafen und schalten Sie während des Tages ein paar Erholungspausen mehr ein.

Bewegen Sie sich
Machen Sie Pausen und kombinieren Sie diese mit ein paar Bewegungs- oder Dehnübungen.

Frische Luft
Öffnen Sie immer wieder mal das Fenster oder gehen Sie an die frische Luft.

Hören Sie Musik
Wenn Sie sich davon nicht ablenken lassen, hilft Ihnen Musik als zusätzlicher Reiz.

Wie ist Ihr optimales Schlaf- und Wachverhalten? Finden Sie es mit einem der nachfolgenden Links am Ende des Artikels heraus und richten Sie Ihren Tag, nein, Ihr Leben wann immer es geht danach. Dann sind Sie auf jeden Fall produktiver und glücklicher, als wenn Sie sich in ein Schema pressen, welches Ihnen gar nicht entspricht. Übrigens ist das bei einigen anderen Themen im Leben genauso …

Selbsttest Eule, Lerche oder Normaltyp: Hier klicken

Chronotypen nach Michael Breus: Hier klicken

Und noch ein interessanter Artikel zum Thema "Die innere Uhr" von Primal State aus Berlin: Hier klicken


Haben Sie eine Frage zu diesem oder einem anderen Thema in Ihrem privaten oder beruflichen Umfeld? Nehmen Sie mit mir Kontakt auf. Wir finden gemeinsam eine Antwort.

 
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“ICH BIN GENUG” - WIE SIE BELASTENDE ÜBERZEUGUNGEN HINTER SICH LASSEN

Limitierende Überzeugungen basieren oft auf Erlebnissen aus der Vergangenheit. Diese Prägungen können aufgelöst werden. Die Kombination der mentalen Veränderung und einem klaren Massnahmenplan ist nachhaltig erfolgsversprechend.

 
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Eine Klientin, 41 Jahre, verheiratet und Mutter von zwei schulpflichtigen Kindern, hatte einen Termin für ein Personal Coaching vereinbart, weil sie sich zunehmend gestresst fühlte und befürchtete, aufgrund ihrer Mehrfachbelastung die Kontrolle zu verlieren.

Sie arbeitete an drei Tagen als Architektin. Ihre Eltern und die Schwiegereltern kümmerten sich an je einem Tag um die Kinder. Am dritten Tag machte sie Home Office. Wenn sich die Arbeit häufte, sass sie jedoch oft bis spät in der Nacht oder am Wochenende vor dem PC.

Die Familie war ihr wichtig. Schule und Hobbys der Kinder nahmen einen grossen Teil ihrer Ressourcen in Anspruch. Sie wollte trotz Job für die Familie da sein und versuchte Bedürfnissen und Wünschen wann immer möglich zu entsprechen.

Dann gab es noch den Elternverein der Gemeinde und eine gemeinnützige Institution, in welchen sie im Vorstand war. An beiden Orten nahm sie immer wieder zusätzliche Ämter an. Wenn es etwas zu tun gab, sagte sie selten Nein.

Dies alles funktionierte, wenn alles wie geplant ablief. Wenn aber irgendetwas Unvorhergesehenes dazwischen kam, brannte es an allen Ecken und Enden und ihr Mann, ihre Eltern und Schwiegereltern mussten aushelfen.

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Blick in die Vergangenheit
Als ich sie nach dem Grund für ihr Engagement fragte, meinte sie, dass es sie erfülle und sie nicht untätig sein könne, das sei schon in ihrer Familie so gewesen. Ihre Eltern stammten aus einfachen Verhältnissen. “In der Freizeit engagierten sie sich in verschiedenen Vereinen. „Es war ihnen immer wichtig, etwas zu tun. Es tat ihnen gut, Anerkennung zu erhalten“, sagte meine Klientin. Ihr Bruder und sie waren von klein auf in die Aktivitäten der Eltern eingespannt.

Der Erfolg ihrer Kinder war ihren Eltern wichtig. Schulnoten wurden kritisch analysiert und es kam meistens die Bemerkung, dass das nächste Mal sicher eine noch bessere Note drin liege. Das Streben nach Maxime galt auch für die Freizeit. Wenn meine Klientin nach einem Schwimmwettkampf eine Medaille nach Hause brachte, war der Tenor meist wie schade es doch sei, dass sie ganz knapp Gold verpasst hätte. Ihre Eltern sahen das als Ansporn; für meine Klientin war es jedoch belastend, dass sie es offenbar nie schaffte, die Eltern wirklich zufriedenzustellen. „Meine Eltern waren immer darum bemüht, dass mein Bruder und ich nicht “abhoben”. Sie lobten uns für unsere Erfolge, aber eben immer mit der Bemerkung, dass eben noch mehr zu erreichen sei. Vermutlich hatten meine Eltern das Gefühl, dass sie so bei uns noch mehr Energie freisetzen könnten und dass uns ihre Worte motivieren. In Wahrheit hatte ich einfach immer das Gefühl, dass ich nie genügte.“

Die Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit liessen bei ihr die innere Überzeugung wachsen, dass sie nie genügen könnte. Nicht ihrer Familie, nicht ihrem Partner, nicht mal sich selbst. Immer noch mehr und noch mehr zu leisten war ihr eigentlicher Schutzmechanismus, um nicht erleben zu müssen, dass sie jemanden enttäuschte oder irgendwelche Erwartungen nicht erfüllt hatte.

Ihr Mann, der sie anfänglich immer für ihr Engagement bewundert hatte, reagierte immer mehr mit Unverständnis, wenn sie auf der einen Seite gestresst und erschöpft war und sich beklagte, dass sie keine Zeit für sich habe – auf der anderen Seite aber wieder Amt oder eine weitere Aufgabe annahm. Belastend war auch der Umstand, dass sie keine Geduld mit den Kindern hatte und ihr zunehmend, trotz Putzfrau, auch noch der Haushalt über den Kopf zu wachsen schien. Da gab es in den Augen meiner Klientin auch immer irgendetwas zu tun…

Magic Moment
Oftmals brauchen Menschen ein einschneidendes Erlebnis um sich bewusst zu werden, dass sie etwas ändern müssten. Bei meiner Klientin waren es gleich zwei: Der Moment, als ihr ihre beste Freundin den Spiegel vorhielt: „Wann hast du eigentlich das letzte Mal gelacht? Wo ist meine beste Freundin, mit der ich immer so viel Spass hatte? Ich erkenne dich nicht wieder…” und, als sie vergass ihren Sohn vom Training abzuholen. Da sie nicht erreichbar war, kontaktierte der Leiter ihren Mann, der ein Meeting verlassen musste um ihn abzuholen. Daraufhin entschloss sich meine Klientin Unterstützung zu suchen.

Zuerst ging es darum, dass sie sich eingehend mit der Überzeugung “Ich bin nicht gut genug” auseinandersetzte und in einem weiteren Schritt Ballast abwerfen und mehr Raum für sich schaffen konnte.

Die innere Überzeugung ins Positive umkehren
Erlebnisse können nicht ungeschehen gemacht werden. Die Überzeugungen, die sich jedoch dadurch aufbauen, können aufgelöst und ins Positive umgekehrt werden. Das funktioniert nicht einfach durch positives Denken und dem Willen (auch wenn er noch so stark ist), der inneren Überzeugung jeglichen Platz zu nehmen.

Man muss sich zuerst mit der Limitierung selbst auseinandersetzen:
·         Woher kommt diese Überzeugung, was oder welche Erfahrungen bilden die Basis dafür?
·         Ist sie überhaupt richtig?
·         Warum und wie limitiert sie mich?
·         Was empfinde ich dabei?

Danach richtet sich der Blick nach vorne:
·         Wie wird mein weiteres Leben verlaufen, wenn ich weiterhin an meiner Überzeugung festhalte?
·         Was sind die Konsequenzen, wenn ich an daran festhalte?

Dann wird die Zukunft skizziert und eine neue Grundhaltung formuliert:
·         Welche Vorteile hat es, wenn ich diese Überzeugung loslasse?
·         Wie fühlt es sich an, wenn ich sie loslasse?
·         Kann ich sie loslassen?
·         Will ich sie loslassen?
·         Wann will ich sie loslassen?
·         Wie lautet die neue/positive Formulierung?

Im Fall meiner Klientin war das der ganz einfache Satz «Ich bin genug». Diese neue Überzeugung und die damit verbundenen positiven Gefühle der Befreiung hielt sie sich immer wieder vor Augen und konnte so mit der Zeit ihr neues Selbstbild erfolgreich verankern.

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Ballast abwerfen
Der geänderten Grundhaltung müssen jedoch auch Taten folgen. Nach diesem Prozess erarbeiteten wir gemeinsam einen Plan, wie sie ihr voll bepacktes Leben entschlacken konnte. In der Folge löste sie sich von diversen Verpflichtungen und gewann so wieder Zeit und Ressourcen.

Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass eine Veränderung auf der einen Seite durch klar definierte Massnahmen erfolgreich umgesetzt werden kann. Allerdings ist die mentale Einstellung mit entscheidend dafür, dass die gewählten Schritte auch nachhaltig umgesetzt werden. In meinen Coachings und Seminaren arbeite ich mit meinen Klientinnen und Klienten genau an dieser Kombination.


Haben auch Sie eine limitierende Überzeugung, die Sie verändern wollen? Oder gibt es eine Herausforderung in Ihrem
privaten oder beruflichen Umfeld, die Sie schon länger beschäftigt? Kontaktieren Sie mich, wir finden gemeinsam die Antwort und die passende Lösung dazu.

 
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GENERATION X - LEBEN UND VERMITTLER IN ZWEI SPHÄREN

Sind Sie zwischen 1965 und 1980 geboren? Dann gehören Sie zur Generation X. Ich übrigens auch. Mit einem Bein im analogen, mit dem anderen im digitalen Zeitalter. Das ist eine interessante Konstellation…

 

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Sind Sie zwischen 1965 und 1980 geboren? Dann gehören Sie zur Generation X. Ich übrigens auch. Wikipedia sagt, gekürzt, Folgendes dazu: Die Generation X, auch als Gen X abgekürzt, ist die den Baby Boomern folgende Generation. Dieser Begriff wird vor allem im anglo-amerikanischen Sprachraum für eine Generation benutzt, die in den frühen 1960er bis in die frühen 1980er Jahre (bzw. zwischen 1965 und 1980) geboren wurde. Auf die Generation X folgt nach verbreiteter Ansicht die Generation Y. Aktuell wächst Generation Z heran.

Generation X im Business Coaching

Bildquelle: „Den Digital Workplace entdecken“ – United Planet

Das ist eine spannende Konstellation. Die Generation X ist nämlich die Übergangsgeneration zwischen dem industriellen und dem digitalen Zeitalter. Während unsere Eltern fast gänzlich ohne technische Hilfs- und Kommunikationsmittel gross geworden waren, war unsere Jugend durch den Beginn der Medienrevolution und technologische Neuerungen geprägt. Walkman, Mikrowelle, Videokameras … und irgendwann hatten die Ersten von uns einen PC bei sich zu Hause. Sie erinnern sich bestimmt an die Commodores, Ataris oder Sinclairs … Wir sind die Digital Immigrants - das Internet lernten wir nämlich erst im Erwachsenenalter kennen. Und mein erstes Smartphone hatte ich mit 38 Jahren.

Einschneidende Erlebnisse unterschiedlicher Art

Wir haben keine traumatischen Verluste und Mängel erlebt, so wie unsere Grosseltern und Eltern während und nach dem Zweiten Weltkrieg, der, wenn auch in ganz anderer Form, auch an der Schweiz nicht spurlos vorübergegangen ist. Aber wir sind sogenannte Kriegsenkel und wurden durch die Erzählungen mit dem Thema konfrontiert. Unsere Erziehung war durch den Wunsch nach Kontinuität und Sicherheit, den unsere Grosseltern und auch unsere Eltern in sich trugen, geprägt.

Krisen, die wir miterlebt haben, waren vor allem wirtschaftlicher und ökologischer Natur. Die Scheidungsraten nahmen zu, wir erlebten die Öl- und andere Wirtschaftskrisen. Tschernobyl, die Vergrösserung des Ozonlochs und gesundheitliche Bedrohungen wie zum Beispiel durch Aids führten zu Unsicherheit.

Generation X - Die Generation Bourn out

Man sagt der Generation X auch nach, dass ihr das Leben in der Überflussgesellschaft eine gewisse Entscheidungsschwäche beschert hat. Irgendwie verständlich: Auf der einen Seite die Erziehung, welche nach Kontinuität und Sicherheit strebt und auf der anderen Seite die Chancen und die reizvolle Dynamik der Digitalisierung. Die Generation X mittendrin – hin und hergerissen von der Frage, was denn das Richtige sei … Vermutlich ist das auch mit ein Grund, weshalb die Generation X immer wieder auf der Suche ist und sich nirgends zugehörig fühlt.

Zudem sorgt die Dynamik dafür, dass sie ständig das Gefühl hat, von der Zeit überholt zu werden. Das bringt Stress und Leistungsdruck mit sich. Spricht man deshalb auch von der Generation Burnout?

Im Job mehr Revolution als Evolution

Während für unsere Grosseltern die eigenen vier Wände das Lebensziel waren, war es für die Baby Boomer die Arbeitsplatzsicherheit. Die Generation X strebt, so sagt man ihr nach, nach Work-Life-Balance. Karriere ja, aber sie soll auch Spass machen. Auf der anderen Seite tun sich viele von uns oftmals schwer mit Themen wie Home Office, flexiblen Arbeitsplätzen und sonstigen neuen Arbeitsmodellen. Digital Nomads? Wie soll das denn gehen? Exoten!

Fast unbegrenzte Möglichkeiten auf der einen Seite, Verlustängste und traditionelle Werte auf der anderen Seite. Was ist richtig, wo führt die Reise hin? Ich erlebe dieses Hin- und Hergerissen sein bei meinen Klienten im Business Coaching immer wieder. Vor allem im Job: „Ich will eine Veränderung, etwas Neues. Aber was?“ – „Und wie packe ich es an?“ – „Ich kann doch nicht mein ganzes Leben auf den Kopf stellen.“ – „Eigentlich würde ich ja lieber … aber das geht doch nicht.“ Viele tun sich schwer mit einer Veränderung und scheuen sich davor, es anzupacken. Also lieber zurück in die Komfortzone. Bis langsam aber sicher die Midlife Crisis vor der Türe steht …

Wir erleben in der Arbeitswelt einen gewaltigen Umbruch. Vermutlich werden wir in Zukunft dank Digitalisierung und künstlicher Intelligenz nicht nur einen Job ausüben und unsere Fähigkeiten auch in anderen, neuen Berufen einbringen. Zudem werden wir uns neue Skills aneignen (müssen). Genau hier ist es von Vorteil, dieser sogenannten Übergangsgeneration anzugehören. In der Mitte zu stehen heisst, von beiden Seiten zu profitieren – weil man eben beide Seiten und ihre Vor- und Nachteile kennt. Das führt dazu, dass man mit dem nötigen Respekt und einer realistischen Betrachtungsweise, aber trotzdem offen und interessiert, der Vielzahl an Innovationen und neuen Möglichkeiten begegnet. Zudem fällt der Generation X dadurch vermehrt eine Vermittlerrolle zwischen den Babyboomern und den Generation Y und in Kürze Z, zu.

Generation X im Business Coaching

Was machen wir denn nun daraus?

Ich bin fest davon überzeugt, dass man sich heute neben einer Hauptbeschäftigung Raum und Zeit für eine zusätzliche Nebenbeschäftigung schaffen und diese wachsen lassen kann – ohne dass man grosse Abstriche bei der Lebensqualität machen muss. Mehr verträgt es zurzeit vermutlich nicht – das habe ich selbst schon ein paar Mal in meinem Leben schmerzhaft erfahren müssen. Aber das wird das Thema eines anderen Beitrags sein.

Die Generation X wird also als die Generation in die Geschichte eingehen, die mit einem Bein in der analogen und mit einem in der digitalen Welt steht. Stabilität und Kontinuität vs. Dynamik und steter Wandel. Wer es versteht, beide Sphären zu verknüpfen und sich die jeweiligen Vorteile zu eigen macht, kann eigentlich nur gewinnen.

Passend zu diesem Thema und wie die Zusammenarbeit zwischen den Generationen funktioniert, biete ich ein Inspirationsreferat oder einen ganztägigen Workshop an. Mehr Informationen erhalten Sie hier.

Gehören auch Sie zur Generation X und wollen Sie, Ihre weitere Zukunft sinnvoll gestalten? Nehmen Sie mit mir Kontakt auf. Wir finden gemeinsam eine Antwort.

 

 
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"Ich habe doch keine Zeit!" Dann hol sie dir!

Oftmals stecken Menschen nach ein paar Jahren im Job in der Routinefalle fest oder sie üben eine Tätigkeit aus, die sie nicht mehr fordert oder erfüllt. Dann braucht es eine Alternative zum drögen Arbeitsalltag. Diese zu finden und es dann auch umzusetzen ist nicht immer einfach…

 

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Oftmals stecken Menschen nach ein paar Jahren im Job in der Routinefalle fest oder sie üben eine Tätigkeit aus, die sie nicht mehr fordert oder erfüllt. Dann braucht es eine Alternative zum drögen Arbeitsalltag. Diese zu finden und es dann auch umzusetzen ist nicht immer einfach…

Viele Menschen machen aber den berühmten ersten Schritt erst gar nicht. Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • „Keine Zeit“

  • „Das kann ich nicht“

  • „Ich bin zu alt dafür“

  • „Das funktioniert doch nie“

  • „Mir fehlt das Geld“

  • „Ich habe doch noch andere Verpflichtungen“

  • „Das bringe ich neben all den Sachen, die ich sonst so mache, nie unter einen Hut“

  • „Ist bestimmt nur eine Phase, die vorüber geht.“

Dabei haben wir doch schon oft erlebt, dass aus einer simplen Idee etwas Grosses geworden ist …

„Mir fehlt schlicht die Zeit dazu.“

Das war zum Beispiel das Argument einer Klientin, die nach einem Seminar zu mir ins Personal Coaching kam…

Sie hatte jahrelang ein Kommunikationsteam eines internationalen Konzerns geführt. Bei der letzten Umstrukturierung wurde dieses aufgelöst. Ihr wurde eine neue Tätigkeit am Konzernhauptsitz angeboten. Der neue Job war mit grossen Umstellungen für sie verbunden. Früher war sie in diversen Projekten involviert, die nach einigen Monaten endeten. Zudem war sie viel auf Reisen. Diese Tätigkeit verlangte viel von ihr ab. Manchmal auch in der Freizeit und an den Wochenenden. Aber sie liebte ihren abwechslungsreichen Job und ging voll in ihm auf.

Nun war sie dafür verantwortlich, Prozesse zu überprüfen, Optimierungen zu evaluieren und in die Wege zu leiten. Nicht wirklich die Tätigkeit, die zuoberst auf ihrer Wunschliste stand. Sie arbeitete allein, ohne Team. Hinzu kam, dass ihre Resultate meist Veränderungen für die Betroffenen zur Folge hatten. So machte sie sich unter den Kolleginnen und Kollegen nicht nur Freunde. Dass ihr die Vorgesetzten oftmals die nötigen Ressourcen für die Umsetzung ihrer Arbeit verweigerten, war frustrierend.

Sie fühlte sich nicht gefordert, die Abwechslung, die Leidenschaft und auch die Anerkennung fehlten ihr. Die Situation belastete sie mehr und mehr. Wenn sie ihr Büro betrat, fühlte sich das für sie an, als ob sie von einem Sauger in einen luftleeren Raum ohne Energie gezogen wurde. Am Abend war sie meist müde und abgekämpft, obwohl sie weit weniger ihrer Ressourcen investieren musste als früher.

Auf die Frage, warum sie denn nicht einfach den Job wechsle antwortete Sie:

“Ich bin 48, glauben Sie, der Markt wartet auf mich? Ausserdem habe ich soeben mit meinem Partner ein Haus gekauft, da gehe ich nicht das Risiko ein, in finanzielle Schieflage zu geraten. Zudem fühle ich mich der Unternehmung nach wie vor verbunden.”
“Dann halten Sie die Situation doch ganz einfach aus”, war meine leicht provozierende Aussage.
“Könnte ich, ist aber auch nicht mein Ding” war ihre knappe Antwort.
“Gibt es denn etwas, das Sie in Ihrer Freizeit tun, das Sie mit Freude erfüllt und Ihnen einen Ausgleich schaffen würde. Eine neue Leidenschaft, für die Sie brennen können. Etwas, worauf sie sich nach dem monotonen Alltag freuen?” war meine nächste Frage.

Sie erzählte mir, dass sie sich für Genealogie interessiere und mit grosser Leidenschaft den Stammbaum ihrer Familie erforscht und grafisch aufgezeichnet hatte. Die Recherche und das Eintauchen in die Vergangenheit faszinierten sie. Freunde und Verwandte, denen sie das Resultat gezeigt hatte, waren begeistert. Ein Onkel fragte sie, ob sie seinen familiären Ast weiterverfolgen wollte. Eine gute Freundin bat sie, den Stammbaum ihrer Familie aufzuzeichnen – sie wollte diesen ihrem Vater zum Geburtstag schenken. Meine Klientin nahm diese beiden „Aufträge“ an und machte sich mit viel Hingabe an die Arbeit. Ein paar Wochen später lieferte sie; die Empfänger waren begeistert, und auch die Menschen, welchen sie die Werke meiner Klientin zeigten. Es entstanden weitere Nachfragen. Meine Klientin war von dem Gedanken angetan, auch diese anzunehmen. Nun entsteht ein Stammbaum nicht einfach so in 30 Minuten. Obwohl es im Internet viel Informationen und es verschiedene Programme zur Aufzeichnung gibt, nimmt ein einfaches Projekt für Recherche und Fertigstellung schon 6-10 Stunden in Anspruch.

Also mussten wir ihr Zeit verschaffen.

Mit der Zeitrechnung ist es wie mit einem Schrank. Irgendwann ist er voll. Wenn etwas Neues rein soll, muss Platz geschaffen werden. Entweder man räumt die Tablare neu ein oder man trennt sich von etwas. Nun ist das bei Dingen etwas einfacher: Wenn man ein Teil mehr als 12 Monate nicht benutzt hat, wird es verschenkt, verkauft oder geschrottet. Mit den Aufgaben und Tätigkeiten im Leben ist das scheinbar etwas komplizierter. Ist es das wirklich oder muss man sich einfach die richtigen Fragen stellen?

Wir machten uns daran, eine Liste mit all den Dingen zu erstellen, welche die Zeit meiner Klientin in Anspruch nahmen - vom einfachen Tagesablauf über die Wochen- zur Monatsübersicht. Wir begannen eine Art Zeitbuchhaltung zu erstellen. Wo wir Aufwand reduzierten, investierten wir die gewonnene Zeit in ihr Projekt. So erzielten wir folgende Resultate:

1.) Früher aufstehen
Da sie ein Morgenmensch ist, beschloss sie, eine Stunde früher aufzustehen und zu recherchieren und aufzuzeichnen.
Zeitgewinn: 5 x 1 Stunde = 5 Stunden/Woche

2.) Zeitfresser im Job identifizieren und beseitigen
Sie begann einen Tagesplan mit sämtlichen planbaren Tätigkeiten zu erstellen. Dadurch stellte sie fest, dass sie Aufgaben und Meetings bündeln und dadurch Zeit gewinnen konnte. Im Schnitt sparte sie so rund 30 Minuten pro Tag.
Zeitgewinn: 5x30 Minuten = 2.5 Stunden/Woche

3.) Mittagspause
Anstelle fünf Mal ass sie nur noch zwei Mal pro Woche in der Kantine. An drei Tagen machte sie eine kurze Pause von 30 Minuten und ass einen Snack. 30 Minuten setzte sie wieder für ihr Hobby ein oder sie ging früher nach Hause.
Zeitgewinn: 5 x 30 Minuten = 2.5 Stunden/Woche

4.) Am Abend
Wenn sie nach Hause kam, schaute sie nach dem Abendessen weniger fern und entschloss sich, an drei Abenden zugunsten ihrer neuen Leidenschaft ganz darauf zu verzichten.
Zeitgewinn: 3x2 Stunden = 6 Stunden/Woche

Schon hatte sie 16 Stunden pro Woche, die ihr zur Verfügung standen.

Dann nahmen wir ihr Privatleben unter die Lupe: Obwohl sie früher viel unterwegs gewesen war, hatte sie sämtliche Arbeiten in und um ihr Haus selber erledigt. Dann gab es die wöchentliche Yogalektion. Und natürlich wollte Sie auch ihre Partnerschaft und ihren Freundeskreis weiterhin pflegen.

Als Erstes beschloss sie, eine Putzfrau einzustellen. Dann fand sie einen pensionierten Hobbygärtner, der ihr für ein faires Entgelt den Garten in Schuss hielt. Beim Yoga, ihrer Partnerschaft und ihrem Freundeskreis wollte sie keine Abstriche machen. Trotzdem konnten wir wieder 4-6 Stunden pro Woche auf das Zeitkonto verbuchen.

Am Ende hatte sie bis zu 22 Stunden pro Woche gewonnen.

Diese Zeit setzte sie gezielt für ihre wachsende Nebentätigkeit ein. Dadurch, dass sie am Morgen und manchmal auch über Mittag an ihrer neuen Leidenschaft arbeitete, schaffte sie sich eine willkommene Abwechslung innerhalb ihres Tagesablaufs.

Die Nachfrage nahm mit der Zeit mehr und mehr zu. In der Zwischenzeit nimmt sie auch von Fremden Aufträge entgegen, die sie verrechnet. Ich verfolge gespannt, was noch alles passieren wird.


Wenn es Ihnen ähnlich geht wie meiner Klientin oder wenn Sie ein anderes
Thema angehen möchten, nehmen Sie mit mir Kontakt auf. Wir finden gemeinsam eine Lösung.

 
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Sacha Johann Sacha Johann

"KOMMT SCHON GUT" - WENN OPTIMISMUS IN DIE SACKGASSE FÜHRT

In meinen Seminaren und Coachings spielt das Thema positives Denken eine grosse Rolle. Ich bin ein Befürworter davon, positiv zu denken und die Dinge optimistisch zu sehen. Allerdings sollte man Optimismus wie so vieles im Leben in der richtigen Dosis praktizieren...

 

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In meinen Seminaren und Coachings spielt das Thema positives Denken eine wichtige Rolle. Ich selbst bin ein Befürworter davon, positiv zu denken und die Dinge optimistisch zu sehen. Daran arbeite ich auch mit meinen Klientinnen und Klienten. Positives Denken wirkt sich in vielen Bereichen auch positiv aus: Das allgemeine, ja, sogar das körperliche Wohlbefinden verbessert sich, die Motivation, ein Ziel zu verfolgen, steigt, Ängste werden schneller abgebaut, die Annahme und Wirkung von Affirmationen wird verstärkt.

Auch positiv eingestellte Menschen erfahren Niederlagen, fühlen sich manchmal unwohl und niedergeschlagen. Ein positiver Mensch sucht jedoch nach einer Lösung und ist danach bestrebt, etwas dafür zu tun, damit sich die Dinge wieder zum Guten wenden.

Allerdings sollte man positives Denken wie so vieles im Leben in der richtigen Dosis praktizieren. Es gibt im Leben nun mal Situationen, die sich nicht einfach durch Zuversicht und eine "Rosa Brille Einstellung" ändern lassen.

Zwanghaft aufgesetzter Optimismus führt zu einer verzerrten Wahrnehmung und endet oft in Selbsttäuschung und in der Enttäuschung anderer. Leidenschaftliche Optimisten motivieren und begeistern ihre Mitmenschen. Gleichzeitig wecken sie aber auch Erwartungen und Hoffnungen.

Die Spreu trennt sich vom Weizen, wenn die ersten unwiderruflichen Fehler oder Versäumnisse eintreten: Der realistisch eingestellte Optimist erkennt den Fehler und die damit verbundenen Herausforderungen. Er setzt sich mit der Situation auseinander, analysiert und sucht konkrete Lösungen.

Ein Zweckoptimist umschifft das Problem. Oder er negiert es einfach. Meist gelingt es ihm damit, den Schein für eine bestimmte Zeit zu wahren. Es gibt immer neue Erklärungen und Versprechungen: „Das ist überhaupt kein Problem“, „Kommt schon gut“, „Das löst sich von selbst“, „Keine Sorge, ich hab das im Griff“, „Sieh es einfach positiv, dann kommt alles gut“ – man täuscht zuerst sich selbst und damit bewusst oder unbewusst sein Umfeld. Enttäuschungen nehmen zu, wenn Prognosen nicht eintreffen oder gemachte Versprechungen nicht eingehalten werden. Und Menschen wollen nun mal nicht enttäuscht werden.

Ein Klient war ein ausgesprochener Optimist – zu optimistisch, wie er erfahren musste. Oft hatte er Fehler und kritische Situationen verdrängt, bis es kein Zurück mehr gab und ihm das Wasser bis zum Hals stand. Meistens war das Ganze schon so weit fortgeschritten, dass die negativen Konsequenzen nicht mehr abzuwenden waren. Das überforderte ihn zunehmend.

Zudem stellte er fest, dass sich Menschen mehr und mehr von ihm abwandten. Viele ohne oder mit unscheinbaren Begründungen. Bis ihn einmal folgendes Feedback erreichte:

„Weisst du, als ich dich kennengelernt habe, fand ich deine Art wirklich toll – wie du die Dinge positiv gesehen hast und es für dich scheinbar keine unlösbare Aufgabe gab. In der Zwischenzeit habe ich schon so oft erlebt, dass du Versprechen nicht gehalten und sich „Kein Problem“ als veritable Desaster herausgestellt haben. Das bleibt das Vertrauen auf der Strecke. Wenn du die Welt aus realistischer Sicht betrachtest, melde dich wieder bei mir.“

Das war sein Weckruf …

Ich bat ihn, für das erste Coaching konkrete Problemsituationen, die sich ereignet hatten, aufzuschreiben und diese Liste mitzubringen. Wir begannen damit, jede dieser Situationen zu reflektieren. Schritt für Schritt gingen wir sie noch einmal durch und hielten seine Art, Probleme anzugehen, und die daraus entstandenen Ergebnisse fest. Nun vollzogen wir dieselbe Situation aus «realistischer» Optik und stellten fest, welche Resultate mit einer wirklichkeitsnahen Denkhaltung erzielt worden wären.

Die Gegenüberstellung von „Sein“ und „Hätte“ war für meinen Klienten ernüchternd, öffnete ihm jedoch die Augen.

So gelang es ihm, Herausforderungen anzunehmen und mögliche daraus resultierende Folgen frühzeitig zu beurteilen. Er fixierte sich nicht nur auf die Chancen, sondern identifizierte auch mögliche Risiken. Durch diese realistische Betrachtungsweise erkannte er frühzeitig Gefahren und Herausforderungen. Dadurch leitete er die richtigen Schritte in die Wege und schaffte es so, Fehlern und Versäumnissen vorzubeugen.

Der ganze Prozess brauchte Zeit. Was über Jahre gewachsen ist, lässt sich nicht von einem Tag auf den anderen verändern. Da mein Klient jedoch in der Zwischenzeit auch gewillt war, sich selbst zu reflektieren, gelang es ihm, Rückschläge zu akzeptieren und sein Verhalten zu korrigieren. So wurde aus dem Zweckoptimisten allmählich ein realistischer Optimist. Die Veränderungen bemerkte mit der Zeit auch sein Umfeld und er gewann das verlorene Vertrauen wieder zurück.

Bei der Person, die ihn wachgerüttelt hatte, meldete er sich übrigens nach einigen Monaten – sie pflegen heute wieder einen freundschaftlichen Kontakt.

 
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Sacha Johann Sacha Johann

"MUSS ICH DENN ALLES SELBST ERLEDIGEN?"

Ein Klient hatte nach einem Coaching klare Vorstellungen und Ziele, wie er die weiteren Schritte für seine berufliche Weiterentwicklung umsetzen wollte. Am Anfang lief das ganz gut. Nach kurzer Zeit stellte ich jedoch fest, dass die Dynamik nachliess…

 

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Ein Klient hatte nach einem Coaching klare Vorstellungen und Ziele, wie er die weiteren Schritte für seine berufliche Weiterentwicklung umsetzen wollte. Wir vereinbarten einen wöchentlichen Austausch, um die Erreichung seiner Zwischenziele und die gemachten Fortschritte zu evaluieren. Am Anfang lief das ganz gut. Nach kurzer Zeit stellte ich jedoch fest, dass die Dynamik nachliess. Definierte Schritte und Tätigkeiten konnte er nicht in der vereinbarten Zeit umsetzen. Sein Antrieb und seine Motivation sanken in Anbetracht der ausbleibenden Fortschritte und das Projekt drohte zu scheitern.

Das nächste Coaching nutzten wir, um seine Situation zu reflektieren. Dabei stellte sich heraus, dass er vor allem beim Delegieren grosse Mühe bekundete. Er machte noch immer viel zu viel selbst, was ihn zeitliche Ressourcen kostete.

Bei der genauen Betrachtung spiegelten wir auch seine Gedanken, wenn es darum ging, Arbeiten abzugeben. Als ich ihn bat, sich noch einmal in konkrete Situationen hineinzudenken und mir seine unmittelbaren Gefühle und Gedanken mitzuteilen, kamen folgende Aussagen zutage:

1. Ich will andere nicht belasten.

2. Bis ich das erklärt habe, habe ich es selber schon erledigt.

3. Ich will nicht, dass meine Mitarbeiter das Gefühl haben, ich könne meine Aufgaben
nicht selbst bewältigen oder ich hätte diese nicht im Griff.

4. Ich will die Kontrolle behalten.

5. Wenn ich es selbst mache, habe ich die Gewissheit, dass es korrekt und genau
nach meinen Vorstellungen erledigt wird.

6. Wer delegiert, ist schwach.

Falscher Stolz, fehlendes Vertrauen, Skrupel, Angst vor Kontrollverlust und Perfektionismus sind häufige Gründe, die dazu führen, dass Menschen nicht delegieren.

Natürlich gibt es Dinge, die man besser selbst erledigt. Aber man sollte es auch nicht übertreiben. Ein weiterer, häufiger Grund, nicht zu delegieren, ist zudem das Selbstwertgefühl: „Das habe ICH hinbekommen – auf mich konnte ich mich schon immer verlassen“. Weil es mein Klient nicht über sich brachte, Aufgaben und Verantwortung abzugeben, geriet er bei der Umsetzung seiner Ziele immer mehr in Rückstand. Auch sein Tag hatte nur 24 Stunden.

Es ging somit in erster Linie darum, die Denkweise anzupassen und jeden der oben genannten Glaubenssätze in positive Aussagen umzuformulieren, so wie ich das in einem früheren Artikel beschrieben habe. Im konkreten Fall sahen diese Sätze danach folgendermassen aus:

1. Meine Mitarbeiter fühlen sich geschätzt und ernst genommen, wenn ich ihnen Aufgaben und
Verantwortung übertrage.

2. Der einmalige Zeitaufwand, wiederkehrende Aufgaben zu erklären, lohnt sich und es fühlt sich gut
an, diese Aufgaben definitiv vom Tisch zu haben.

3. Delegieren ist ein Zeichen dafür, dass ich die Übersicht habe.

4. Ich habe fähige und motivierte Mitarbeiter, die ihre Aufgaben zuverlässig erledigen.

5. Es muss nicht immer perfekt sein – oftmals reicht auch „gut genug“.

6. Wer delegiert, führt souverän.

Mit diesen Erkenntnissen priorisierten wir seine Aufgaben und hielten fest, welche er auf jeden Fall auch in Zukunft selbst ausüben wollte. Aber auch welche Aufgaben ihm persönlich etwas bedeuteten. Dann bestimmten wir die Aufgaben und Verantwortungsbereiche, die er mit gutem Gewissen delegieren konnte. Dabei achteten wir auf folgende Punkte:

· Es sollten nicht nur Aufgaben, sondern auch Verantwortung und Kompetenzen übertragen werden.

· Zu delegierende Aufgaben sollten gleichmässig unter den Mitarbeitenden verteilt werden, damit
niemand überfordert wird oder sich übergangen fühlt.

· Den Fokus der übertragenen Aufgabe auf das WARUM und nicht nur auf das WAS richten.

· Realistischer Zeitplan vom Zeitpunkt des Briefings bis zur vollständigen Übergabe, damit auch
genügend Raum für Abklärungen und Rückfragen bestand.

· Wenn eine Aufgabe delegiert ist, sollte diese „losgelassen“ werden und, wenn nötig, sollte der
Fortschritt in vereinbarten Abständen überprüft werden.

· Wenn eine Aufgabe erledigt ist, sollte konstruktives Feedback erfolgen.

Diese Liste setzte er in den kommenden Wochen Schritt für Schritt um. Und wie ich es erwartet hatte, war auch die Akzeptanz und die Bereitschaft seiner Mitarbeitenden vorhanden, mehr Verantwortung zu übernehmen. Mein Klient konnte sich mit den gewonnenen Ressourcen wieder auf seine Ziele fokussieren und seinen Plan in der festgesetzten Zeit umsetzen.

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Sechs Schritte zur Problemlösung

Ich habe oft mit Klienten zu tun, die sehen vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Sie haben eine nicht enden wollende Liste mit Herausforderungen, Aufgaben und Problemen – glauben sie….

 

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Ich habe oft mit Klienten zu tun, die sehen vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Sie haben eine nicht enden wollende Liste mit Herausforderungen, Aufgaben und Problemen – glauben sie. Meistens stellt sich heraus, dass die Liste nicht länger als die von anderen Menschen ist. Meistens fehlt das konsequente Auseinandersetzen mit dem Problem selbst. Dabei gibt es einfache Technik von Arnold und Clifford Lazarus wie Herausforderungen gezielt angegangen werden:

1) Zuerst erstellen wir eine Liste mit sämtlichen Herausforderungen, mit denen die Klienten konfrontiert sind. Dann gilt es, die Herausforderung oder die Aufgabe zu suchen, welche als erstes gelöst werden soll.

2) Nun wird die Aufgabe in sämtlichen Details beschrieben, inklusive den Punkten, die zu schaffen machen, die so richtig auf dem Magen liegen.

3) Jetzt geht’s auf die Suche: Welche Lösungen oder Wege gibt es? Was kann ich? Wer kann helfen? Was ist zielführend? Der ganze Range an Lösungsmöglichkeiten wird aufgeschrieben – soviele wie möglich, wie in einem Brainstorming (noch) unbewertet. Je zahlreicher die Einfälle, umso grösser die Chance, dass ein paar gute darunter sind.

4) Es folgt die Bewertung jedes Lösungsansatzes:  Ist er realistisch? Welche Vorteile bietet er? Wann kann ich starten? Was spricht dagegen? Etc. Die Lösungsstrategie, welche am besten abschneidet wird gewählt und die konkreten Schritte (wann, was, wo, mit wem) definiert.

5) Jetzt werden die konkreten Schritte der gewählten Lösung in die Wege geleitet.

6) Die Wirksamkeit der gewählten Schritte wird laufend beurteilt. Führt der Weg ins Abseits, geht es zurück zu Punkt 4, es kommt der zweitbeste Lösungsansatz zum Zug. Sind keine brauchbaren Lösungen mehr vorhanden, macht es Sinn Punkt drei noch einmal aufzugreifen und nach neuen Ansätzen zu suchen. Die bereits gemachten Erfahrungen geben hier vermutlich neue Impulse.

Entscheidend ist, dass der Prozess am Laufen gehalten wird und die Herausforderung wegen vermeintlich fehlenden Lösungen auf die lange Bank geschoben wird.

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